Ist das klassische Let's Play tot?

  • Mal wieder eine dieser Fragen, aber mich würde Eure Meinung interessieren. Ich lese und höre in letzter Zeit immer wieder, daß klassisches Let's Playen mit Aufnahme und dann hochladen keine Zukunft hat. Die Zukunft würde dem Streamen gehören. Klassisches Let's Playen würden nur noch Leute machen und schauen, die auch CDs kaufen und eben nicht mit der Zeit gehen.


    Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch Menschen wie mich und nicht wenige (verschiedene Altersstufen), die ich so kenne. Ich z.B. möchte meinen Tagesablauf nicht an der Streamingzeit des Contentcreators orientieren. ich möchte schauen, wann ich Lust habe, denn das hatten wir ja auch schon beim "guten" alten TV. Ausserdem möchte ich mich nicht stundenlang hinhocken und zuschauen, denn ich mag's in kleinen Stückchen. Wenn ich dann Leute sehe, die 3 Stunden oder mehr am Stück streamen, dann weiss ich: Das ist nichts für mich. Ja, ich weiss: Viele Streamer laden die Aufnahmen hinterher bei YouTube hoch. Da gucke ich dann auch zu 90% die Streams z.B. vom Gronkh. Das war jetzt die Zuschauerseite.


    Jetzt mal von der Seite des Contentcreators. Ich habe vor kurzem mit Facecam angefangen und das ist ja auch schon wieder so ein Teil. Vorher musste ich aufpassen, daß ich nicht zu verpeilt spiele, die Leute (gerade in Minecraft) nicht unnötig langweile, kein Zeug erzähle, das mir hinterher leid tun könnte, Huster und andere unschöne Geräusche (Braaap, Rülps & Co.) vermeide. Die Facecam brachte noch zusaätzlich, ich übertreibe mal extra, bohre nicht in der Nase etc. Das sind alles Dinge, denen man zusätzlich zum evtl. fordernden Spielgeschehen Aufmerksamkeit widmen muss. Beim Streamen kommt dann noch die zusätzliche Interaktion mit dem Publikum hinzu. Denn man kann ja den Chat nicht einfach ignorieren und, sollte man welche bekommen, muss noch für Spenden bzw. Abos möglichst zeitnah gedankt werden.


    Auf der anderen Seite habe ich aber auch schon oft an die Vorteile des Streamens gedacht, besonders dann, wenn ich mir selber nicht sicher bin, welche Massnahme das geneigte Publikum denn jetzt als Nächstes gern hätte. Um mal wieder Minecraft als Beispiel zu nehmen: "Leute, macht es Euch was aus, wenn ich denn Berg da mal eben abtrage? Muss irgendwann sein, denn der sieht schoise aus und da soll was hin" ;) Und es gibt ja auch Streamer, bei denen ich denke: "Holla, wenn der die Hilfe vom Chat nicht hätte, würde der ja gar nichts gebacken bekommen". Ich denke, Ihr versteht, was ich meine.


    Also, meinen GANZ PERSÖNLICHEN Vorlieben entspricht das klassische LP sehr viel mehr,. aber ich bin ja auch ein alter Sack :D


    So, jetzt bin ich von der eigentlichen Frage, ob das klassische LP Zukunft hat nicht nur etwas abgekommen, aber nunja, irgendwie hängt das alles zusammen.

  • Es machen ja viele noch also ist es nicht Tot. Es ist nur schwieriger groß zu werden würde ich behaupten bei der Konkurrenz.
    Sollte aber keinen jucken, der Spaß am Let's Playen hat damit weiter zu machen. Denn wer nicht macht, der wird auch nicht größer.


    Persönlich schaue ich auch lieber Let's Plays. Hält mich ja nicht davon ab Streams nicht zu schauen.


    Aus der sicht des "creators" habe ich momentan mehr Spaß am LPs machen als an Livestreams.

  • Ich lese und höre in letzter Zeit immer wieder, daß klassisches Let's Playen mit Aufnahme und dann hochladen keine Zukunft hat.

    Ist halt abhängig davon, was du erreichen möchtest. Durch aufnehmen, schneiden und hochladen wird man wohl kaum mehr groß wachsen können (man muss halt einen Hype passend erwischen). Also da dein Ziel ja immer war größer als Gronkh zu werden, solltest du umsatteln auf ein anderes Pferd und erstmal eine größere Folgschaft aufbauen, ehe du dann auf mit klassischen LPs wieder mehr Klicks sammeln kannst.
    Wachsen wirst du auch mit den klassischen Sachen, allerdings wohl nur sehr sehr langsam.

  • Also, ich muss sagen, dass die klassischen LP's langsam, aber sicher, ausgelutscht sind. Heut zu Tage scheint es Gang und Gebe zu sein auf Livestreams, bevorzugt auf Twitch, zu machen, da auch dort die Community wohl weniger toxisch ist, als auf YT.

    Die Zukunft würde dem Streamen gehören. Klassisches Let's Playen würden nur noch Leute machen und schauen, die auch CDs kaufen und eben nicht mit der Zeit gehen.

    Dann gehe ich halt nicht mit der Zeit. ^^ Dank der Bambusleitung haben Livestreams kaum einen Sinn.


    Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch Menschen wie mich und nicht wenige (verschiedene Altersstufen), die ich so kenne. Ich z.B. möchte meinen Tagesablauf nicht an der Streamingzeit des Contentcreators orientieren. ich möchte schauen, wann ich Lust habe, denn das hatten wir ja auch schon beim "guten" alten TV. Ausserdem möchte ich mich nicht stundenlang hinhocken und zuschauen, denn ich mag's in kleinen Stückchen. Wenn ich dann Leute sehe, die 3 Stunden oder mehr am Stück streamen, dann weiss ich: Das ist nichts für mich. Ja, ich weiss: Viele Streamer laden die Aufnahmen hinterher bei YouTube hoch. Da gucke ich dann auch zu 90% die Streams z.B. vom Gronkh. Das war jetzt die Zuschauerseite.

    Nun, ich denke, dass es auch einen großen Unterschied macht, wenn man einen kleinen und einen bereits sehr bekannten Streamer her nimmt. Bei den kleineren Leuten wird man kaum Aktivität vorfinden. Streams, die mehr als 3 Stunden gehen, haben (selten) auch einen sinnvollen Zweck, wie etwa Loot für die Welt.

  • Tot ist das klassische Let's Play noch lange nicht. Eher ist es sogar noch immer so, dass man einfach übermäßig viel Konkurrenz hat und da einfach bei den meisten Spielen völlig in der Masse untergeht. Heute kann echt jeder mit nem PC oder einer Konsole sein Spiel aufnehmen. Das war zu Zeiten von Fraps oder Game Capture Cards als einzige Möglichkeiten für Konsolen-Aufnahme noch ein bisschen selektiver.
    Eine Möglichkeit aus der Masse hervorzustechen ist zumindest das Streamen, mit dem Bonus, dass eine größere Interaktionsrate herrscht. Ohnehin sind was Interaktion angeht kleinere Kanäle auch oft beliebt, weil der Streamer dann selbst noch Teil der Community ist (und Chats bei riesigen Kanälen auch übelst unübersichtlich sind).


    Mit Streams hat man zweifellos einen deutlichen Vorteil. Ich selbst gucke kaum Streams, auch wenn ich mir immer vornehme, öfter mal die Raketenböhnchen zu schauen.
    Aus Creatorsicht bevorzuge ich das klassische Let's Play nochmals mehr, weil ich einfach lieber Aufnehme, wenn ich gerade die Zeit habe, anstatt mein Privatleben zu stark einem Streamplan zu unterwerfen. Außerdem habe ich das nicht so mit all zu viel Interaktion. Meine Spielleistung leidet auch so schon unter dem Multitasking eines Let's Plays.
    Dazu kommt, dass ich das Gefühl habe, dass man als Streamer immer so Heile-Welt-Boah-ihr-Seid-die-Beste-Community-Stimmung machen muss. Habe oft das Gefühl, dass kleinere Streamer nur noch durch ihre Community leben. Finde ich manchmal übertrieben.


    Aber mal zurück zum Thema, ob klassisches Let's Play tot ist:
    Es kommt auch ein Stück weit auf die Spiele an. Alles was online, kompetitiv ist oder sandbox ohne wirkliche Storyelemente hat, eignet sich für Streams. Alles wo man besser nichts verpassen sollte, ist besser aufgehoben im Let's Play - wobei nach meiner Erfahrung textlastige Rollenspiele sich auch als Let's Plays katastrophal entwickeln. Auch da haben offenere Spiele eine viel längere Bindung der Zuschauer an die Serie.


    Auch wenn ich Streamern deutliche Vorteile einräume, bin ich der Meinung das jeder Kanal mit halbwegs guter Stimme und Entertainmentfähigkeiten die 10.000 Abonnenten erreichen kann - unabhängig ob Streamer, Uncut-LPer oder Cut-LPer. Dafür braucht es aber schon das Gesamtpaket aus guten Videos, Händchen für richtige Spiele und das Timing und ein Talent für Selbstvermarktung. Wer seine Spielewahl nichtmal ein Stück weit an Potentiale anpasst (Spiele die man mag UND die trotzdem gut ranken können) und auch taub ist für Verbesserungen von Titel, Beschreibung, Thumbs und Co, der wird freilich auf Glück hoffen müssen. Aber jene Let's Player sagen dann ja ohnehin immer, dass es ihnen egal ist, ob ihre Videos geschaut werden, weil sie es ja für nur aus Spaß machen.

  • Warum sollte es tot sein? Es ist einfach nur schwieriger gross zu werden, darum sollte man sich von der Masse abheben.
    Ich selber schaue lieber Videos auf Youtube (Pietsmiet :3) für Streams schauen fehlt mir als Arbeitnehmer, Sportler einfach die Zeit.


    Als Creator mache ich zur Zeit viel lieber Videos für Youtube, das streamen habe ich seit 4 oder 5 Wochen eingestellt, da es sich einfach nicht lohnt 2 Stündchen zu streamen und das auch spät Abends. Als Arbeitnehmer hat man da geringere Chancen auf Erfolg bei Twitch. Eher für Studenten oder nicht arbeitende geeignet :)


    Liebe Grüsse
    Luzi

  • Hm, ist eben auch immer eine Frage der Möglichkeiten, was man anbietet: Streams mit katastrophaler Internetleitung kann man vergessen, ich halte mich schon alleine deswegen an die klassischen LPs. Die laufen dann je nach Spiel und Spielethema zwischen unterwältigend und überraschend gut - meine Erfahrung bislang war, dass zumindest meine Zuschauer Action (und Verpeiltheit) bevorzugen, zu viel Storylastigkeit mit vorzulesenden Texten kommt auf Dauer nicht gut an.


    Da muss man sich dann auch die Frage stellen, ob man auf seinem Channel ausschließlich das anbietet, was man spielen will - ich mag zB storylastige RPGs im Baldur's Gate-Stil sehr, weiß aber nach den bisherigen Erfahrungen, dass die Folgen recht schnell im Sumpf des Vergessens verschwinden - oder ob man ein regelmäßiges Wachstum haben möchte. Ich kombiniere meine LPs aber durchaus auch mit Guides zu sehr bekannten oder bekannteren Spielen, auf die ich im LP hinweise oder Links zu den Playlists in die Endcard packe, die bringen dann über Zeit ebenfalls viele Besuche und neue Zuschauer. Klar ist das nach wie vor kein One-Hit-Wonder, sondern eher von der Sorte "mal schneller, mal langsamer, aber stetig", aber das ist für mich momentan okay, da stimmt dann das Verhältnis zwischen 'Ertrag' und 'investierter Zeit' für mich.


    Klassische LPs sind relativ überschaubar von der zusätzlichen Herstellungszeit und den nötigen Skills her, und ich denke, das wird sie auch weiterhin überleben lassen - schlicht, weil es auch Leuten mit nicht unendlich viel Zeit ermöglicht, diesem Hobby nachzugehen und den Spaß am Spielen zu teilen. Für rasanteres Wachstum ist dann ein Blick auf beliebtere Inhalte wie stark geschnittene Videos, Gekreische und Schreie, zusätzliche Inhalte wie Gewinnspiele, Pranks etc. sicherlich unabdingbar.

  • Naja Tot ist es jetzt nicht aber wie schon oft geschrieben von Extremer Konkurenz belastet. Was meiner Meinung da das Problem ist, ist die schiere Masse an "Bullshit" Dadurch fallen halt solche die sich echt Mühe geben schnell in Die Masse und verschwinden. Gut zu vergleichen mit dem deutschen Fernsehen. Ich persönlich schau mir auch lieber ein gut gemachtes und anständig gepfelegtes LP an (wenn ich mal die Zeit hab) das zwar absolut unbekannt ist aber weitaus bessere Qualität liefern als das 1000ten Minecraft Video eines 10 Jährigen an Daddys PC was komischer weiße zig Tausend Aufrufe nachzuweißen hat aber an Qualität nicht relevant sein sollte. Wohin der gute LPer der sich echt gedanken macht mit seinen 5 Views pro Folge hin dümpelt.


    Und was Streaming anbelangt naja Ich bin ja HobbyBeruflicherLetsPlayer aus Leidenschafft und hab das so eingerichtet das ich einmal in der Woche einen Livestream mache. Meist Samstags um 19 Uhr. Jedoch ist mein Hauptaugenmerk auf den Let´s Plays. Ich finde Livestreams sind eine gute Methode um sich mit seinen Fans auch ein bisschen Näher unterhalten zu können. Das Schafft noch ein tick mehr Authenzität auch wenn mir hier und da mal ein unflätiger Ausdruck hinaus fleucht ;)


    Und du musst ja nicht unbedingt irgendein Hecktisches Game Streamen aka Fortnite, Darksouls oder was weiß ich. Ich hab meine Streams so eingerichtet das ich mich mit meinen Fans unterhalte und nicht darauf viele Views zu haben.


    MFG Kero der Retrobär

  • Letztlich sind Streaming und LP bzw. allgemeiner Videos auf YT doch relativ gleich. Bist Du klein, geht auf Deinem Kanal wenig bis gar nichts, egal ob das nun Live ist oder nicht. Nutzt Du brandaktuelle Spiele, erwischst Du mehr "Unentschlossene", die sich das Spiel erstmal anschauen wollen - aber hier ist es wieder so, dass man wenig Chancen hat, wenn man klein ist, da man an die entsprechenden Games nicht vor Release rankommt (von Ausnahmen wie Early Access mal abgesehen, aber auch hier gibt es ja teilweise schon spezielle Versionen, die die Großen vorher erhalten).


    Da Streaming aber gerade der heiße Scheiß ist, denke ich tatsächlich, dass man dort schneller wachsen kann - aber eine Garantie ist das auch nicht.


    Trotzdem sehe ich es so: Reine LPs sind eher auf dem absteigenden Ast. Das liegt auch letztlich daran, dass sie zu wenig Mehrwert bieten (ganz ab davon, ob man den LPler jetzt sympathisch findet oder nicht). Da kommen dann eher Leute ins Spiel, die 100% Walkthroughs, Quest oder Trophy Guides machen. Da sehe ich auch immer viele, die im Prinzip grottenschlecht sind, aber dennoch viele Views haben, da sie das beantworten, wonach gesucht wird: Wie löse ich Quest X? Wo bekomme ich Item Y? Was ist der beste Build für Z?


    Das Problem an solchen Sachen ist, dass man dafür sehr viel Zeit benötigt. Nehmen wir ein RPG als Beispiel, wo solche Dinge am häufigsten auftauchen. Eigentlich muss ich das ganze Game erstmal durchspielen und am besten die ganze Zeit über aufnehmen (egal ob nun mit oder ohne Kommentar). Daraus bastelt man sich dann diverse Videos mit Spiele-Tipps, die man sich aus den bereits aufgenommenen Szenen zusammenstückeln kann. Für einzelne Quests muss man dann evtl. nochmal spielen und zwar konzentrierter nur auf die Quest getrimmt (was i.d.R. viele Savegames voraussetzt).


    Das alles kostet sehr viel Zeit, die nur Arbeitslose, Schüler und Studenten haben dürften - vor allem, wenn man einigermaßen aktuell nach Release was liefern möchte und nicht erst Monate später (wobei Longtail natürlich auch interessant ist). Aber auf diesen Mehrwert kommt es meiner Meinung nach letztlich an - egal, wie der am Ende aussieht.

  • Tl;dr: Nö, Streams sind aber interaktiv, was vielen gut gefällt, weil man Einfluss auf das Programm nehmen kann. Bei VoD ist das nur begrenzt der Fall und das Ergebnis zeigt sich erst in folgenden Videos.


    Tot nicht, aber die Szene verändert sich. Kommunikation ist King. Bei Streams hast du das in Echtzeit, das macht sie so attraktiv. Der Zuschauer hat die Möglichkeit, den Inhalt aktiv mitzugestalten. Genau wie zu Beginn der 2000er, als interaktive Quizsendungen beliebt wurden oder Dschungelcamp, bei dem man wählen kann, wer weiterkommt usw. Sowas kommt halt immer gut an.


    LPs werden tendenziell eher passiv konsumiert, Streams aktiver, auch wenn die 90-9-1-Regel vermutlich bei beiden ihre Anwendung findet. Ich weiß, die Regel wird kritisch gesehen und ist nicht auf alle anwendbar, aber grob passt sie doch öfters. Hinzu kommt, dass das Angebot einfach so groß ist, dass die Alleinstellungsmerkmale häufig sehr gering sind oder sich anhand weniger Sekunden Videomaterial nicht erfassen lassen. Niemand schaut sich 5 Let's Plays zum gleichen Spiel komplett an, um dann zu sagen, dass der USP bei Person X da liegt, bei Person Y da und man sich am Ende für Person Z entschieden hat, weil pipapo. Reinklicken, durchskippen, entscheiden läuft bei den meisten wohl innerhalb weniger Sekunden bis Minuten. Durch die Interaktion auf Twitch wird es eben etwas spannender. Ein aktiver Chat ist da echt hilfreich.


    Der Nachteil beim Streamen ist aber, dass es gerade für kleine Kanäle sehr schwer ist. Twitch lässt sich super schwierig für Suchmaschinen optimieren und am Desktop wird nach Zuschauern und dann nach Followern sortiert. Videos separat hochladen hilft, bei komplexeren Namen (wie zum Beispiel meinem), um die Suchergebnisse zu pushen, aber aktive Zuschauer kriegt man darüber auch nicht. Bei erfolgreichen Spielen geht man häufig hinten unter, bei weniger erfolgreichen schaut niemand rein, weil das Spiel nicht weit genug verbreitet ist. Wer eine aktive Community auf YouTube hat und ein paar rüberziehen kann, profitiert davon! Bei YouTube kann man mit dem richtigen Titel, Thumbnail oder SEO-optimierten Beschreibungstexten noch ein wenig rausholen. Bei Twitch bist du komplett auf Glück, Kontakte und die Auswahl des richtigen Spiels (Kategorie) angewiesen. Weitaus schwerer kontrollierbar, wenn du mich fragst. Mehr oder weniger fest Streaming-Zeiten sind auch sinnvoll. Man hat ja seinen Alltag und weiß in der Regel, wenn man beispielsweise mittwochs abends Zeit hat. Cool, wenn dann der Lieblingsstreamer auch am Start ist.
    Qualität ist beim Streamen natürlich tendenziell immer schlechter als beim Hochladen von Videos, aber auch da gilt die Regel: Unterhaltung > Qualität. Auch ein Video von schlechter Qualität kann unterhalten, wie zum Beispiel Fail-Videos aus den Anfangszeiten von YouTube, man sollte aber dran denken, dass die Konkurrenz bei Twitch mittlerweile auch schon sehr groß ist, sodass viele bei schlechterer Qualität wegschalten.


    Puh, Post wieder viel zu lang geworden. Sorry.

  • Ich könnte jetzt noch einmal ein paar Punkte aufzählen, die schon ein paar Mal genannt wurden. Aber das lasse ich mal lieber ;)


    Warum streamen beliebter ist, wurde hier schon aufgezählt. Aber sind wir doch mal ehrlich:
    Was ihr vergessen habt (oder ich habe es überlesen) ist folgendes: Geld.
    Natürlich wurde erwähnt, beim LPen ist die Konkurrenz sehr hoch (als wäre sie es beim streamen nicht). Aber wie viele Streamer gibt es, die Donations anbieten? Streaming ist gerade overhyped, weil sich schnell Geld damit machen lässt.
    Ein Youtube-Video wird einfach weitergeklickt. Gibt ja genug Empfehlungen. Da wird kaum an den Creator gedacht, außer natürlich mit dem üblichen Like/Abo.
    Ein Youtuber hat so etwas auch nirgendwo... vielleicht mal eine Amazon-Wunschliste in der Video-Beschreibung, während das bei Streamern ein fetter Button auf dem Kanal ist. Oder täusche ich mich da?
    Es scheint mehr Geld über Streamer zu gehen, als über Youtube. Vorallem, weil hier das Geld ja an die Streamer direkt gezahlt wird, aber das ist noch mal ein anderes Thema.


    DaddelZeit! hat es schon ein bisschen gesagt, aber ich sage es noch mal anders.
    Um ein Let's Play zu machen, muss ich ein Programm starten (OBS/Dxtory etc.), dann muss ich die Spieleinstellungen so einstellen, damit das Programm auch vernünftig läuft und... das ist den Meisten zu viel Aufwand. Erst Recht, wenn sie glauben, dass "Aufnahme-Ausrüstung" teuer ist. (Sie kann teuer werden, aber sind wir mal ehrlich: Nicht jeder braucht ein 100€-Mikro)
    Und bei der Konsole? PS4 z.B.? Ein Button gedrückt, auf Twitch anmelden und schon fast fertig. Das Headset hat man ja eh schon, wenn man mit Freunden zockt und am Besten auch gleich die Cam. Alles inklusive, ist doch viel einfacher.
    Mit dem Voranschreiten der Technik (und zum Glück ist es so, wenn ich daran denke wie ich meine Gamecub aufgenommen habe...) wird es einfacher. Aber streamen wird immer einfacher sein, als LPen.
    Und ja ich weiß, diese Aussage ist sehr gewagt, "einfach" ist es trotzdem nicht, viele Faktoren fließen da ein, etc. Ich hoffe ihr versteht, worauf ich hinaus will. Diese Aussage ist runtergebrochen auf das Minimum.



    Dritter Punkt und gleichzeitig die Beantwortung der Frage:
    Tot ist es nicht, der "Trend" ist nur weiter gegangen. Mittlerweile LPen viele nur noch, die Lust dazu haben. Klar fangen welche damit an, doch der große Boom "das ist cool, alle machen das, Gronkh ist voll berühmt ich will das auch machen" ist vorbei. Der ist jetzt beim Streaming gelandet und auch dort wird er vergehen.
    Es gibt immer noch sehr viele Leute, die LPs viel lieber mögen. Viele Punkte wurden hier schon genannt.



    Noch etwas, in eher eigenen Sache.
    Von mir aus können alle Leute das "LPen" irgendwann als tot betrachten. Es kann durch die Medien gehen etc.
    Ich habe Leute die ich verfolge und das wird auch so bleiben. Es ist wie mit einer Band. Ich höre gerne zu und feier ihn/sie. Wenn er/sie irgendwann mal aufhört, weine ich dem hinterher, doch werde jemand anderen finden. Natürlich ist es immer traurig, aber diese Erfahrungen machen wir doch unser ganzes Leben.

  • Also ich denke auch nicht das LPs tot sind, und ich denke auch das LPs immer eine daseins Berechtigung haben.


    Ich selbst mache auch Streams und LPs kann daher aus beiden sichten sprechen.


    Für Streams spricht natürlich ganz klar die Möglichkeiten der Interaktion und Kommunikation mit den Zuschauern.
    Das finde ich bei spielen wie Minecraft, oder auch meiner Pokemon Nuzlocke beispielsweise sehr toll.


    Für Lets Play spricht für mich aber ein anderer ganz wichtiger Punkt: Die Immersion!
    Wenn ich ein tolles RPG, oder ein Point-And-Click Adventure schaue oder spiele, möchte ich in die Welt eintauchen. Und da reist der Chat mich bei beidem total raus. Ich weiß natürlich nicht ob das vielen so geht, aber bei mir ist das so. Für mich gibt es da nichts schöneres als einen Lets Player der mich auch mit seinem Kommentar Style in dieser Welt hält.

  • Also für mich sind sie auch definitiv nicht tot, aber evtl. gehöre ich auch nicht zur klassischen Zielgruppe. Ich kann mich in der Regel nicht nach irgendwelchen Stream Zeiten richten und Streams nachher offline zu schauen ist nicht das gleiche wie schön aufgearbeitete Folgen...

  • Das ist auch der Grund, wieso ich auf unbestimmte Zeit nicht streamen werde. Ich habe zwei kleine Kinder, die richten sich nicht nach sowas und wenn die nicht schlafen können bzw. wollen, dann ist denen egal, dass ich eigentlich streamen will.

  • Tot waren und werden klassische Let's Plays nie sein. Den schnellstmöglichen Wachstum werden sie aber im Normalfall nicht generieren.


    Zuletzt habe ich wieder vermehrt Kommentare bekommen, dass meine Zuschauer es toll finden, dass ich genau solche Videos bringe und nichts Zusammengeschnittenes oder Livestreams, wo das Spiel im Hintergrund steht. Das freut mich sehr ^^

  • Also ich glaube nicht, dass das klassische LP auf YT ausstirbt. Ich glaube, es verändert sich nur. Gerade in der VOD Zeit haben viele keine Lust und keine Zeit, sich danach zu richten, wann gerade jemand streamt. Wenn Gronkh vormittags streamt, arbeite ich... da kann ich das auch nicht gucken. Ich persönlich mag auch lieber die Aufnahmen gucken, auch von Streams. Zumindest bei Gronkh, weil da wegen soooo vielen Zuschauern eh keine Interaktion mehr möglich ist.


    Bei kleineren Streamern finde ich einen Stream auch mal ganz nett. Es ist noch etwas persönlicher. Man kann sich mit dem Streamer und den anderen Zuschauern live austauschen. Ab und zu habe ich da durchaus Lust drauf. Aber es ersetzt für mich kein LP im klassischen Sinn. Für mich sind Streams (sowohl als Zuschauer als auch als Streamerin) hauptsächlich zum Austausch und gemeinsamem live Erleben da. Ich würde zum streamen auch nie ein Spiel wählen, bei dem ich mich zu 100% auf das Spiel konzentrieren muss. Z.B. ein Rennspiel oder so. Weil ich dann dem Chat null Aufmerksamkeit schenken könnte. Manche Streamer kriegen sowas gut hin, aber mir persönlich wäre das zu stressig. Und was Spenden etc. angeht... da mach ich mir sowieso erstmal gar keine Gedanken drum, weil Steuerkram etc.... Mit sowas würde ich mich erst befassen, wenn ich überhaupt nennenswerte Zuschauerzahlen erreiche. Was vermutlich nicht passieren wird lol solange wird es die Funktion bei mir gar nicht geben.


    Zum klassischen LP noch mal: Ich glaube die Länge und die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer verändert sich einfach. Es sind nunmal viele sehr junge Zuschauer auf YT und die haben gefühlt eine Aufmerksamkeitsspanne von 10 Sekunden. Ich mag auch gern lange und ruhige Lets Plays. Nicht immer, aber auch. Für mich darf ein LP auch gern ungeschnitten sein. Wer es dennoch gut drauf hat mit dem Schneiden, stößt bei mir aber auch auf Interesse. Ich mag beides gern. Aber ich glaube die allgemeine Tendenz entwickelt sich immer weiter zum geschnittenen LP. Es muss in kurzer Zeit möglichst viel passieren, sonst sind viele wohl schnell gelangweilt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel ^^

  • Ich denke mal das klassische LP's vielleicht schon weniger werden, aber nicht jeder hat immer die Zeit und Lust online zu sein wenn ein Stream gerade läuft.
    Will man alles sehen, muss man bleiben oder das spätere Video dazu sehen.


    Ich finde auch das sich Spiele, bei denen man sich zu sehr konzentrieren muss auf das Geschehen schlecht für einen Stream halten, das habe ich selbst teilweise gemerkt wenn ich später einen Kommentar bemerkte.
    Spiele, bei denen man da nebenbei immer mal gucken kann sind natürlich besser geeignet für einen Stream, wie ein Aufbau-Spiel.


    Ob nun Stream oder LP mehr Leute erreichen wird ist eine gute Frage, schätze mal so wie der LP-Hype vorbei ist, wird es auch mit dem Stream-Hype passieren und sich normalisieren.


    Wenn wir ehrlich sind, sind auch viele Streamer auf Twitch meist mit Fornite und Co unterwegs und reden eine gefühlte Stunde vorher und achten auf den Chat, ehe denn "wirklich" gespielt wird.

  • Damit niemand denkt, ich würde hier einfach nur kontroverse Threads aufmachen und mich dann einen *schönen Tag* drum kümmern, melde ich mich hier nochmal zu Wort.
    Wie ich sehe teilen die Meisten hier meine Sichtweise der Sache überwiegend. Ja, Streamaufzeichnungen zu schauen ist nicht das Selbe, wie sie Live zu sehen. Und eine Aufzeichnung des Streams eines RPG oder auch Minecraft kann niemals ein klassisches Let's Play derselben Spiele vollständig ersetzen. Ist eben was Anderes. Und nicht jeder kann und/oder sich immer die Zeit nehmen, einen Stream zur Sendezeit zu schauen.
    Ich vermutete halt nur, aufgrund der Meinungsäusserungen, die ich z.B. auf Facebook las, daß solche Leute wie ich, die das klassische Let's Play zu schätzen wissen aussterben. Dieser Thread gibt mir Hoffnung, da sich hier so viele zu Wort gemeldet haben, die sagen, daß sie das klassische Let's Play lieben. Gute Sache. Dann muss ich ja nicht unbedingt streamen ;) Werde es trotzdem demnächst mal versuchen. Na DAS kann was werden... :D :D :D

  • Bei Stream-LPs wird normalerweise ständig auf den Zuschauer eingegangen. Nur will der oft gar nicht über das Spiel reden, sondern über die Landtagswahl letzte Woche.
    Damit verliert man schon einiges an Atmosphäre und Spannung des Spiels, auch, wenn es ständige Abo/Follower/Spenden-Benachrichtigungen gibt.
    Da sehe ich wenig Unterschied zwischen Live zugucken oder die Streamaufzeichnung.


    Habe es eine Weile so gemacht, dass ich auf YouTube meine normalen LPs gestreamt habe, mit Augenmerk auf die Aufzeichnung. Ohne Zuschauer ideal. So kommentiere ich exakt, als würde ich normal aufnehmen und spare mir dabei die Aufnahme selbst, das Rendern+Encodieren und das Hochladen. Dadurch ging allerdings auch etwas an Videoqualität verloren, was auch ein Grund ist, warum ich wieder auf die "normale" Art und Weise zurückgegangen bin.


    Sobald ein Zuschauer sich mit mir in Verbindung setzen will, werde ich vom Spiel abgelenkt, egal worum es geht, und das nervt mich eigentlich nur. Daher hab ich diesen Sommer auch generell mit Streamen aufgehört (waren eh nur so 100 Streams seit 2011).


    "Toxische Atmosphäre"; wie ich es oben las, gibts sicher auf jeder Plattform, die über eine solche Größe verfügt. Auf Twitch ist die Chatsprache noch viel verbreiteter als auf YouTube durch die gegebenen Umstände, weshalb man dort sicher eher dazu neigt, sich keine großen Gedanken über Formulierung, Rechtschreibung und guten Ton zu machen.



    Man kann theatralisch einen Abgesang auf das Ende "klassischer LPs" halten, oder die Vorteile darin sehen. Zum Beispiel müsste es dann auch weniger von der furchteinflößenden Konkurrenz geben.
    Und wenn sich die "jungen Zuschauer" nun woanders hin verflüchtigen, können Let's Plays endlich den gewünschten, erwachsenen Ruf bekommen, wo sie doch bisher von vielen Außenstehenden als lächerlich und sinnlos (auch heute noch) abgestempelt wurden.
    Grade für mich, der eh immer ein "älteres", also Mitte 20er+-Publikum ansprechen wollte, keine Entwicklung, die mir Sorgenfalten ins Gesicht triebe oder mich gar schnell das Hobby wechseln ließe, damit ich nicht auf dem falschen Trend-Zug sitze um endlich meine Individualität in der Gesellschaft zu beweisen und dafür Anerkennung zu erhalten.


    Eine noch recht neue Umfrage weist auch darauf hin, dass noch so mancher sich mit "Klassischen Let's Plays" vergnügen möchte: Let's Plays 2018 - Live, geschnitten oder klassisch?

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