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Alan Riplay schrieb:
Das ist absolut ok, solange es nicht gekünstelt rüberkommt und nur, um Klicks zu generieren. Wir alle schlüpfen in nahezu jeder Lebenssituation in unterschiedliche Rollen und so ist das natürlich auch beim LPen. Aber eine solche Rolle kann man doch auch ausfüllen, ohne sich komplett contraire zum eignen Charakter zu geben. Ein Beispiel: Natürlich verhalten ich mich meinem besten Freund gegebenüber anders, als bei meiner Freundin...dennoch bin ich in beiden "Rollen" ich selbst. Und genauso kann es bei einer Kunstfigur sein. Mir ist es einfach lieber, wenn man den Eindruck hat, dass man es noch mit einem menschlichen Wesen und nicht bloß mit einer "Marketingsache" zu tun hat.
Die Prämisse deines Arguments funktioniert so nicht. Wenn jemand in einer Rolle ist, kann er prinzipiell nur das rausholen was ohnehin in ihm steckt. Er übertönt bestimmte Seiten und Verhaltensweisen. Wenn es unalltäglich und gezwungen wirkt, ist das ein ganz anderes Thema. Würde man ein ganz Anderer sein können,, könnten wir gar nicht zwischen guten und schlechten Schauspielern unterscheiden. Dann wäre jeder ein DiCaprio. Ich bin auf YouTube auch ein Kunstfigur, für manche unterhaltsam, für manche nervig, und doch bin ich ich, unabhängig davon welche Seite ich überhöht oder ausschließlich zur Schau stelle.
Die Frage wird ja vorallem dann wichtig wenn du in der Öffentlichkeit stehst und dein Kapital aus der Seite schlägst, die du präsentierst. Zumal mit deiner kompletten Persönlichkeit wohl auch viel mehr Angriffsfläche bieten würdest. Das muss wohl überlegt sein
Es ist logisch dass die Leute, wenn sie Unterhaltung wollen, keinen traurigen/müden Sev vor der Cam sitzen haben möchten. Ob du das als Mensch bedienen und leisten kannst, musst du für dich selbst herausfinden.
Ich glaube du solltest den Leuten da mehr Grips zur Unterscheidung zukommen lassen. Viel mehr Leute verstehen, dass man bestimmte Dinge und Verhaltensweisen extra für Videos an den Tag legt, als du vielleicht mutmaßt. Ich brauch meinen Zuschauern bestimmt nicht erzählen, dass ich nicht 24/7 laut und bekloppt bin, dummes Zeug rede oder mich über Videospiele lustig mache. Das können die sich schon denken.
Alan Riplay schrieb:
Da reicht es eigentlich, wenn man auf Youtube mal nach "Prank" sucht, um ein paar von denjenigen zu finden. Damit soll aber nicht gesagt sein, dass ich Pranks per se nicht mag...es kommt es darauf an, welche dies sind und was man in dem Thumbnail/Titel verspricht.
Und dass diesen Leuten ausschließlich Zahlen wichtig sind, beurteilst du woran? Solange bei dem Video niemand zu Schaden kommt, ist der Content doch legitim. Natürlich könnte man aufklären, dass nur so getan wurde... Aber wo bleibt dann der Reiz dieses Formats? Ich kuck doch auch kein Krimi wo alle 5min eingeblendet wird: "da ist übrigenz grad niemand wirklich gestorben" oder "das war grad CGI"
Alan Riplay schrieb:
Was hat das denn mit unterschätzen zu tun? Ich kann einem Video auch einen normalen, lustigen oder provokanten Titel verleihen oder ein entsprechendes Thumbnail erstellen, ohne gleich Clickbait zu betreiben. Natürlich bietet das Medium die Möglichkeit, über Clickbait Leute zu erreichen und jeder darf das gerne tun...es ist, und hier wiederhole ich mich, einfach nur nicht das, was mir zusagt.
"unterschätzen" in dem Sinne, dass du das Potenzial dessen, wie das Video inhaltlich ankommt und funktioniert, von einer absichtlich kleinhaltenden Präsentation abhängig machst bzw. einstampfst..
Ich glaube du weißt nicht was Clickbait überhaupt ist. Das war schon immer der größte Knackpunkt in diesen Diskursen.
Wikipedia sagt dazu:
Mit Clickbaiting bzw. Klickköder wird medienkritisch ein Prozess bezeichnet, Inhalte im World Wide Web mit einem [i]Clickbait (deutsch etwa „Klickköder“[1]) anzupreisen. Clickbaits dienen dem Zweck, höhere Zugriffszahlen und damit unter anderem mehr Werbeeinnahmen durch Internetwerbung oder eine größere Markenbekanntheit der Zielseite bzw. des Autors zu erzielen.[/i]
Ein Clickbait besteht in der Regel aus einer reißerischen Überschrift, die eine sogenannte Neugierlücke (englisch [i]curiosity gap) lässt. Sie teilt dem Leser gerade genügend Informationen mit, um ihn neugierig zu machen, aber nicht ausreichend, um diese Neugier auch zu befriedigen, ähnlich einem Cliffhanger. Die Überschrift kann durch grafische Elemente mit gleicher Funktion ergänzt oder ersetzt werden.[/i]
-> lustige oder provokante Titel und Thumbs sind dementsprechend Clickbait in Reinform.
Du musst das ja auch alles nicht mögen. Dir kann ja gern Aufmerksamkeitsgeheische zu blöd sein. Aber was ich am Anfang sagte ist, dass man halt schauen muss, was der Creator für ein Ziel hat. Wenn das Ziel "Wachstum" ist, dann rückt persönlicher Spaß am Spiel in den Hintergrund. Wenn das Ziel bloß "Spaß" ist, dann würd ich demjenigen nie raten so schnell wie möglich hypegames rauszuballern


Alan Riplay schrieb:
Ok, dazu habe ich einfach eine andere Meinung zu
im Gegensatz zu dem Anderen, hat das Gronkh-Thema nichts mit Meinung zu tun. Nur weil er bestimmte Aspekte nicht exzessiv betreibt, heißt es nicht, dass er nicht genau die Mechanismen bedient. Und wenn er dann bei vielen Fans damit durchkommt, dass er genau das an Anderen kritisiert, dann ist er einfach manipulativ erfolgreich. Das ist der schmale Grad zwischen Image und Erfolg den er da geht. Sehr smart, das muss man ihm lassen. Und an dieser Stelle greift meine Kritik auch gar nicht, sondern an dem Punkt, was bei den Leuten ankommt die ihn als so passiv und bescheiden wahrnehmen. Dafür trägt er einfach eine Verantwortung. Aber hier spielt natürlich auch wieder rein, dass die meisten Leute nicht verstehen wie YouTube als Medium funktioniert oder funktionieren kann und was Clickbait eigentlich bedeutet und warum auch ein großes Gesicht auf einem Witcher3-Video Clickbait ist. Den Zuschauern kann man da an dieser Stelle also auch nicht unbedingt einen Vorwurf machen.
jebaited