Lieferservice Trinkgeld & Kuriose Geschichten

  • Mahlzeit. Vor einigen Monaten kam in der Spamkneipe kurz das Thema rund um Lieferservices auf, ich wollte mal fragen ob ihr Lieferservice in anspruch nehmt und ob ihr dann Bar oder Digital bezahlt, sprich per Lieferheld/Lieferando und oder andere.


    Ich persönlich Zahle gerne Digital über Paypal per Lieferheld. Ist ganz angenehm, und bisher war Lieferheld auch immer sehr kulant was das Stornieren angeht. Von daher hab ich diesbezüglich keine Negativen Erfahrungen gemacht. Gebt ihr Lieferanten Trinkgeld? Gibt es für euch bestimmte Bedingungen die erfüllt werden müssen damit ihr Trinkgeld gebt? Was weiß ich wenn das Essen schnell und auch vollständig geliefert wird beispielsweise. Ich persönlich gebe kein Trinkgeld, empfinde den Aufwand für zu gering, zumal ich meistens dem Lieferanten entgegenkomme wenn er klingelt so dass er den Kram nicht in den ersten Stock bringen muss. Das hat aber den Hintergrund das ich mich vergewissern möchte dass die Haustür auch zugemacht wird, was leider oftmals nicht der fall war, und ich relativ wenig lust darauf habe Katzen exkremente weg zu machen oder am nächsten Tag vor einer aufgebrochenen Kellertür zu stehen.


    Habt ihr eventuell auch Kuriose Erfahrungen mit solchen Lieferservicen gemacht? Ich hatte vor anderthalb Jahren mal eine Pizza und eine Cola bestellt. Hier beschrieb man bei der Cola: "(Inkl. Pfand 0,15€, Grundpreis 1,75€/L)" Sprich: 1,90 Euro. Wurde dann auch so abgerechnet. An der Tür meinte der nette Herr dann er bekäme noch 15 Cent Pfand. Da hab ich ihm gesagt dass das doch schon im Preis geregelt sei. Er verneinte dies, da hab ich ihm gesagt, er soll den Kram wieder mit nehmen, weil ich brauch nicht Online bezahlen wenn man an der Tür dann noch Bargeld von mir möchte. "Ich mache mal eine Ausnahme" sagte Er. Ich rufe also beim Imbiss an und frag den Chef und der meinte sie könnten diese 15 Cent nicht online verrechnen (obgleich getan) Naja, ich hab da nie wieder bestellt, weil ich es extrem dreist fand. Lieferheld hatte ich dazu nicht befragt, hätte ich vielleicht tun sollen. Seither rate ich jedem von dieser Pizzeria ab.


    Kann ja auch sein das ich einfach Behindert bin und das mit den 1,75 + 15 Cent nicht kapiere, vielleicht wollte er ja doppelten Pfand, weil das eine ganz besondere Flasche war. Hergestellt in einem Biobetrieb von Indischen Kindern, was weiß ich.


    Gruß:
    -1K

  • Hab "damals" bis vor nem Jahr oder so, noch recht oft essen bestellt.
    Immer digital, anrufen ist die Chance zu hoch, dass der Vollpfosten auf der anderen Seite was falsches notiert und ich dann nicht das bekomme, worauf ich mich eigentlich gefreut habe.


    Aber seitdem ich das frisch Kochen für mich entdeckt habe, bestelle ich nur noch super selten.


    Ich bezahle wenn möglich auch immer per Paypal und gebe immer Trinkgeld. Warum? Kein Plan, ist einfach so.


    Besonderheiten kaum, außer, dass ziemlich viele Bestellungen ins Nirvana gingen, ich zwei Stunden gewartet habe, dort angerufen habe und mir gesagt wurde, die Bestellung ist nicht eingegangen, trotz Bestätigungs E-Mail.


    Meinen Hunger von der Kompetenz anderer abhängig zu machen, darauf habe ich keine Lust mehr, deshalb lieber selbst kochen.

  • Als Insider kurz erklärt.


    Zu Beginn meiner Volljährigkeit habe ich anfänglich nacheinander für 3 verschiedene Pizzerien gearbeitet um mir mein Auto und etwas Taschengeld neben dem Abi zu verdienen. Die Bedingungen sind eigentlich beschissen. Ich weiß nicht, wie es in Zeiten des Mindestelohnes aussieht, ich habe damals zwischen 5-6 € die Stunde + Spritgeld bekommen. Man hofft, dass man so viele Touren wie möglich fährst, weil sich allein das Trinkgeld lohnt. (im Schnitt ca 2-3 Touren in der Stunde).


    Alle Pizzerlieferanten die ich kenne, beeilen sich, damit dein Essen warm ankommt.


    Regel 1) Beiße niemals die Hand die dich füttert. Trinkgeld ist einfach üblich und notwendig (sonst lohnt sich der Job nicht). im Schnitt habe ich pro Fahrt 1€ Trinkgeld gehabt. Die einen gaben weniger, die anderen mehr (hängt auch von der Größe der Bestellung ab). (Bei einem von 30 gehst du mal leer aus und der jenige wird sich gemerkt, dass verspreche ich dir). Habe ich zwei Touren im Auto und weiß, dass deine dabei ist (Also jemand der nie Trinkgeld gibt), verspreche ich dir, dass ich erst den anderen beliefere.


    Wenn ihr Online eure Bestellungen bezahlt, solltet ihr wenigstens 1€ für den Fahrer zu Hause haben. Gehört sich einfach so. Ich würde mich nicht mal trauen zu bestellen, wenn ich das nicht könnte :D Muss ich ehrlich sagen.
    Ebenso wie bei Friseuren, Kellnern und wo es sonst noch üblich ist.


    LG Nanuki ;D

  • Bei uns muss es wohl TK Pizza bleiben. Für Soltau gibts wohl kein Lieferservice xD
    Könnte mir vorstellen das sowas aber etwas wertiger schmeckt als die üblichen TK Pizzen oder?^^

  • Regel 1) Beiße niemals die Hand die dich füttert. Trinkgeld ist einfach üblich und notwendig (sonst lohnt sich der Job nicht).

    Naja, dann muss man sich halt fragen ob dieser Job der richtige ist, wenn man vom Grundeinkommen nicht (ausreichend) leben kann. Das einzige mal das ich "Trinkgeld" beim Lieferservice gab war, letztes Jahr kurz vor Weihnachten. Da hatte mir ein älterer Herr 5 Euro zu viel wiedergegeben. Bei der nächsten Bestellung war dann der gleiche Herr wieder da, also drückte ich ihm die 5 Euro in die Hand so nach der Meinung "Trinkgeld"


    Bei Frisueren geb ich gerne mal 1-2 Euro Trinkgeld, viele haben ja vorne an der Kasse direkt Sparschweine, wenn die Person ihren Job gut gemacht hat und Sympathisch war, gibt es Trinkgeld. Mit solchen Personen ist man dann ja auch etwas länger im Gespräch als mit einem Lieferanten. Kellnern geb ich auch nur Trinkgeld wenn sie mir Sympathisch sind. Bei den Lieferanten fehlt halt so ein bisschen das zwischenmenschliche weil die ja hinne machen müssen und ich auch relativ wenig lust auf Smalltalk habe während das Essen wartet. Ui, ich möchte nicht wissen wer mir schon alles auf die Pizza gespuckt hat :D Und das mit "Beiße nicht die Hand" beruht auf Gegenseitigkeiten, ich gebe einen Auftrag und bezahle dafür, also erwarte ich dass die Ware zu Humanen Zeiten ankommt. Hab noch niemanden den Kopf abgerissen wenn mal etwas eine halbe Stunde später kam. Aber wenn etwaige Person dann frech wird, weil sie den Job aufgrund des zu geringen Einkommens oder etwaiger anderer Gründe nicht leiden kann, dann ist bei mir auch eine Grenze überschritten. Und joa, das kam schon vor, das Lieferanten sehr unfreundlich waren. Kann mir nicht vorstellen, das es für die dann toll ist wenn Kunden im Restaurant anrufen. Wird aber auch nur in Ausnahmesituationen gemacht.


    Vielleicht bin ich da auch einfach nur zu sehr geprägt was meine Kindheit angeht, so Taschengeld gab es nicht regelmäßig, sondern nur ganz selten mal was, und zu Geburtstag und Weihnachten dann halt. Mit 13 Jahren hatte sich das sporadische Taschengeld bestehend aus 2,50 dann erledigt. Also musste ich selber rannschaffen wenn ich nicht bis Geburtstag und oder Weihnachten warten wollte. Von vornerein war klar, das wenn ich Arbeit mache eine feste Summe ausgemacht wird, also nix mit "Ja hier mal so mal so" Also ging ich einmal die Woche bei verschiedenen Leuten Treppenhäuser Putzen für Zehn Euro. Für einen 13 Jährigen war das schon ganz gutes Geld, um sich dann Spiele usw zu kaufen. Ist ein schlechter vergleich, ich weiß. Aber vielleicht versteht ihr worauf ich hinaus will.


    Ich finde man sollte die Verantwortung nicht auf den Kunden schieben, sondern lieber auf den Arbeitgeber schauen, wenn der seine Angestellten nicht ausreichend bezahlen kann, sollte man da ansetzen. Ich bin nicht für Menschen verantworlich die einen Job gewählt haben mit dem sie nicht über die Runden kommen.


    Gott, hoffentlich kommt das jetzt nicht zu Asozial rüber. :/

  • Früher habe ich relativ viel über Lieferdienste bestellt und mir quasi schon Lieferanten-Freunde gemacht, die dann schon genau wussten, wer da wieder für fünf Mann bestellt hat. :D Und je netter sie zu mir waren, desto mehr Trinkgeld gab es auch – schließlich arbeiten die Leute meistens für einen Hungerlohn und schlagen sich dafür die Nächte in einem verfluchten Nissan Micra um die Ohren. Bezahlung gab es daher meistens in bar nach dem Schema "Stimmt so".
    Mittlerweile bin ich aber etwas weg von dem Fraß, weil er mir dann doch irgendwann wie ein Stein im Magen lag und ich mittlerweile nur noch mit dem Aufzug runterfahren muss, um im Supermarkt zu sein.

  • Bestelle selten, aber wenn, dann digital und gebe Trinkgeld weil es sich einfach gehört und ich nicht Essen ausfahren möchte zu einem Hungerlohn (Haha Wortwitz) - und wenn ich das müsste würde ich mich natürlich auch über Trinkgeld freuen.

  • Die Logik mit dem Trinkgeld ist irgendwie für mich auch strange ;)


    Dem Pizzaboten gebt ihr 1€ der einmal die Woche kommt? Aber dem Postboten oder Paketdienst gebt ihr nichts? Oder sonst irgendjemand, die alle ihren Job in der Dienstleistungsbranche tun? ;)


    Erscheint für mich sehr unlogisch, nur einer bestimmten Gruppe Trinkgeld zu geben und alle anderen auszuschließen, die wesentlich mehr für euch "tun".


    Und zum Thema, ich gebe generell nichts weil ich nichts bestelle an Essen ;)

  • Ich kann Onlinedienste immer noch nicht nutzen. Bei uns am Arsch der Welt gibt's einen brauchbaren Lieferdienst und der macht's klassisch mit Telefonbestellung und Barzahlung.

    Dem Pizzaboten gebt ihr 1€ der einmal die Woche kommt? Aber dem Postboten oder Paketdienst gebt ihr nichts? Oder sonst irgendjemand, die alle ihren Job in der Dienstleistungsbranche tun?

    Tue ich tatsächlich auch, allerdings eher unregelmäßig. Besonders wenn's mal ein größeres Paket ist.

  • Wie @RealLiVe es schon beschrieben hat, wohne eher ländlich und es gibt in meiner Nähe gerade mal 3-4 interessante Lokale die das Essen auch liefern (laut Lieferheld) nur leider hat es überhaupt nicht geschmeckt. Da fahr ich lieber mit dem Auto los und hole mein Essen selbst. Dann kann man zur Not auch nochmal zur Bedienung hingehen und direkt sagen wenn sie was falsch eingepackt haben.

  • In der Gastronomie - ja, auch Lieferservices gehören dazu - wird im Durchschnitt noch beschissener bezahlt als bei irgendwelchen Lieferanten wie Post, Hermes und so weiter, das heißt, ich gebe jedem Pizzabringdienstfahrer ein Trinkgeld. Meist, um Beträge aufzurunden, aber generell schaue ich, dass ein Kellner etc. etwa 10% des bezahlten Preises noch extra bekommt. Ausnahme: wirklich unfreundlicher Service, bei sowas sehe ich es schlicht nicht ein, ein 'extra' zu geben.


    Grund? Ich habe selbst lange Jahre in der Gastro gejobbt und habe es nie erlebt, dass irgendwo wirklich fair bezahlt wurde. Ja, auch die Realität für Postboten und sonstige Lieferanten ist hart, aber in der Gastro ist sie erfahrungsgemäß noch einen Tacken härter, da gibt's keine freien Sonn- und Feiertage oder sonstiges.

  • Ich habe schon gute zehn Jahre nichts mehr beim Lieferdienst bestellt. Die Ungewissheit, wann das Futter kommt, dann die Menge zum Preis, näh. Zumal ich es nicht leiden kann, wie z.B. Pizzen belegt werden. Alles in der Mitte oder generell immer irgendwo große Flecken, wo nichts liegt. Da belege ich mir die Pizzen lieber selbst. Ist günstiger, es ist mehr drauf und schmeckt ^^


    Trinkgeld würde ich nicht geben. Mag zwar sein, dass sie davon abhängig sind, wenn sie so schlecht bezahlt werden, aber das ist nicht mein Bier. Die Preise sind eh schon gesalzen genug :P

  • Grund? Ich habe selbst lange Jahre in der Gastro gejobbt und habe es nie erlebt, dass irgendwo wirklich fair bezahlt wurde. Ja, auch die Realität für Postboten und sonstige Lieferanten ist hart, aber in der Gastro ist sie erfahrungsgemäß noch einen Tacken härter, da gibt's keine freien Sonn- und Feiertage oder sonstiges.

    This.


    Gastro ist ekelhaft. Oder kommt bei irgendwem die Post auch Samstag um 21 Uhr? Seltenst. Ich habe drei Jahre lang Nachtschicht bei McDonald's geschoben. Man kriegt mit, welche Leute guten Service verdient haben. Selbst da runden manche Kunden gerne auf.


    Einfache Anekdote, die man vielleicht immer im Hinterkopf behalten sollte: Ich kenne einen Pizzakurier, der aus Prinzip nicht mehr "gut" an Trinkgeldverweigerer liefert. Er sagt, wer nicht mal einen Euro für den Typen hat, der dir das Zeug in den dritten Stock liefert, der verdient auch keine warme Pizza. Also werden sich solche Leute, wie oben erwähnt, "gemerkt". Die Folge: Die Leute sind die Letzten einer Tour. Immer. Und Manchmal, wenn er schlechte Laune hat, lässt er den Deckel die letzten Minuten auch offen.
    Scheiße? Ja. Geschäftsschädigend? Oh ja. In Regensburg aber egal, Kundschaft gibt es mehr als genug.


    Folgen für uns: Ein bis zwei Euro Trinkgeld pro Lieferung, Bezahlung vorher per PayPal. Geht schneller für uns und für den Kurier. Wir haben, seit wir in Regensburg wohnen, noch nicht einmal schlechte oder kalte Pizza bekommen. Und auch jedes mal 10-20 Minuten vor dem E.T.A. Unser Stammlieferdienst braucht in der Regel 15 Minuten von Bestellaufnahme bis zur Haustür.
    Ich runde aber prinzipiell für Dienstleistungen auf, die ich in Anspruch nehme. Die Autorechnung wird immer um mehrere Euro nach oben korrigiert, die Rechnung für's Hundefleisch ebenfalls.
    Ist ganz einfache positive und negative Verstärkung. Ich verstärke positiv und habe bisher auch noch nie Probleme bei Anspruchnahme von Leistungen im quartären und tertiären Sektor bekommen.

  • Dem Pizzaboten gebt ihr 1€ der einmal die Woche kommt? Aber dem Postboten oder Paketdienst gebt ihr nichts? Oder sonst irgendjemand, die alle ihren Job in der Dienstleistungsbranche tun? ;)

    Doch, beide bekommen von mir Trinkgeld in Form eines Weihnachtsgeldes (außer der Paketbode kommt wirklich mit nem riesen Paket oder ich habe eine hohe Nachnahmenzahlung, dann gibt es auch mal was extra.

  • Dem Pizzaboten gebt ihr 1€ der einmal die Woche kommt? Aber dem Postboten oder Paketdienst gebt ihr nichts? Oder sonst irgendjemand, die alle ihren Job in der Dienstleistungsbranche tun?

    Der Postbote bekommt bei uns zu Weihnachten immer was - das ist aber auf dem Land schlicht so üblich. Und: Lieferfahrer jeglicher Art können bei uns Pakete für den Nachbarn abgeben - dann müssen sie nicht nochmal extra vorbei. Am Ende bin ich diejenige, die ein Paket dann zum Nachbarn bringt, wenn ich weiß, dass der zuhause ist, also mehr Aufwand für mich, den ich nicht treiben müsste.
    Aber ich denke mal, auch sowas gehört zu einem guten nachbarschaftlichen Miteinander, nicht zuletzt, da ich diejenige im Home Office bin, während andere schlicht tagsüber unterwegs sind zur Arbeit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!