Hallo zusammen!
Nach einem recht langem Kampf mit mir selbst habe ich mich heute schließlich und endlich zu einem für mich gefühlt doch erstaunlich großen Schritt entschlossen: Ich möchte mich deutlich stärker auf Streaming – in dem Fall auf Twitch (https://ochizockt.de/twitch) – konzentrieren und dafür meinen YouTube-Kanal (https://ochizockt.de/youtube) zurückstellen.
Ich möchte darüber vor allem berichten um zu hören, ob einige von euch vielleicht ähnliche Überlegungen schon hatten, vielleicht mit sich selber hadern, oder vielleicht gebe ich dem einen oder anderen ja auch einen Denkanstoß.
Bevor ich die Situation weiter beschreibe zunächst ein Link zu einem 10-minütigen Video, in dem ich genau über dieses Thema spreche:
Seit ziemlich genau 1300 Tagen betreibe ich meinen YouTube-Kanal und habe in dieser Zeit über 1500 Folgen rausgehauen. Anfangs habe ich aus einer Laune heraus einfach mal auf "Aufnahme" gedrückt und geschaut was passiert. Schon nach kurzer Zeit habe ich allerdings angefangen, die Videos zu schneiden und deutlich mehr Aufwand in die Nachbereitung der Videos als auch in die Technik rund um die Aufnahmen zu stecken.
Irgendwann habe ich zunehmend mit Streaming experimentiert; der Übergang zwischen reinen Aufnahmen und dem Aufnehmen während des Streamens war recht fließend, sodass ich nicht genau sagen kann, wie lange ich das inzwischen mache. Ich würde schätzen, dass es etwa einem halben Jahr zunehmend regelmäßig ist. Die letzte Zeit sogar fast täglich (was vielleicht auch ein bisschen der aktuellen Situation geschuldet ist, aber sicher nicht nur).
Der große Knackpunkt ist, dass ich praktisch alles was ich streame später auch als ordentlich geschnittene Folgen auf YouTube veröffentliche. Hierbei schneide ich nicht einfach einen Mitschnitt des Streams in Folgen, sondern nehme parallel zum Stream alle Video- und Audiospuren separat auf um sie hinterher gegebenenfalls neu zusammenzusetzen, die Cam an eine sinnvolle Stelle zu platzieren, diese ein- und auszublenden, die Lautstärken anzupassen, manche Teile rauszuschneiden... was alles in allem sehr viel Mehraufwand für die Nachbereitung mit sich bringt.
Eben weil ich inzwischen so viel streame und darauf richtig Bock habe, zeigen sich zunehmend zwei Probleme. Erstens: Es ist einfach viel Material, das dabei zusammenkommt und entsprechend viel Aufwand ist es, das ganze aufzubereiten, zu rendern, zu encoden, hochzuladen, mit eigenen Thumbnails zu versehen, zu kategorisieren... Und dabei habe ich letztendlich für mich persönlich durch YouTube keinen großen Mehrwehrt. Aber darauf komme ich gleich nochmal zu sprechen. Zweitens: Da ich praktisch ständig darüber nachdenke, alles zu Folgen zu machen, streame ich anders als ich es eigentlich wollen würde. Ich habe stets im Hinterkopf wie die Folgen zu schneiden sind, ich speicher mir Timestamps, ich begrüße und verabschiede die Zuschauer auf YouTube natürlich auch während des Streams. Ebenso passiert es oft, dass mir für die Aufnahme etwas im Spiel beispielsweise zu lang dauert und ich es hinterher lieber wegschneiden möchte, oder eben gar nicht erst mache. Ich glaube, dass unter diesen "Zwängen" letztendlich der Stream nicht sein Potential entfaltet bzw. es mir persönlich auch einfach mehr Spaß machen würde, mich einfach nur auf das Spiel und die Live-Zuschauer konzentrieren zu können.
Bezüglich des Nutzens von YouTube für mich: Mein Kanal wurde nie wirklich groß. Der harte Kern schaut zwar gelegentlich die Videos dort, allerdings ist es für mich weder machbar noch wirklich ein Ziel, gegen die größeren, bekannteren YouTube anzustinken. Ich habe außerdem noch zu einer Zeit angefangen, als die Monetarisierung von Videos noch eher einfach zu aktivieren war, was sich bald darauf allerdings geändert hat. Auch wenn es nie mein Ziel war, mit dem was ich mache Geld zu verdienen, zeigte sich auf Twitch schon schnell, dass sogar das dort eine tatsächliche Möglichkeit ist und zumindest ein paar Euro für einen Kaffee zusammenkommen können. Aber auch ganz abgesehen von der finanziellen Sicht finde ich das Live-Streamen auf Twitch deutlich belohnender als das indirekte Zeigen meiner Videos über YouTube. Ich mag die Interaktion mit den Leuten. Und es passiert inzwischen eher selten, dass ich Streame ohne dass irgendjemand zuschaut, was ich sehr schön finde und meine Entscheidung letztlich auch stark beeinflusst hat.
Also: Mein YouTube-Kanal wird nach langer Zeit und nach viel Arbeit, die reingeflossen ist, hinten angestellt und statt dessen versuche ich mich mit Streaming gewissermaßen neu zu erfinden. Ich bin sehr gespannt, was passieren wird, aber ich freue mich auch sehr darauf. Und letztendlich ist weder YouTube, noch mein Know-How, das ich mir inzwischen angeeignet habe, sowie mein ganzes Equipment weg. Von daher kann ich mir vorstellen, dass ich die neu gewonnene Zeit vielleicht dazu verwenden kann, andersartige Videos zu machen. Beispielsweise habe ich vor langer Zeit Tutorial-Reihen zu REAPER oder OBS angefangen, die ich aber nie zuendegebracht habe, da sowieso immer genug Folgen von Spielen fertigzumachen sind. Vielleicht ergeben sich so ja auch neue, spannendere Möglichkeiten. Und wenn es mal ein Spiel gibt, das ich ordentlich aufnehmen will, dann kann ich ja trotzdem noch den Aufnahme-Knopf drücken.
Soviel zu meinen Erfahrungen und meinen neuen Ansätzen. Ich würde mich freuen von euch zu hören, wie es bei euch ist mit Video-on-Demand vs. Streaming.
Euer Ochi