Ich finde so viele Let's Player gibt es gar nicht mehr.
Die meisten geben doch nach 1-2 Monaten auf (ist zumindest meine Erfahrung und spreche von den Leuten die ich hier so im Forum gesehen habe die letzten Jahre)
Aber ja das "anders sein" spielt natürlich eine große rolle für (schnellen) erfolg.
Aber was will man schon anders machen.
Macht man zu viel anders ist es ja kein LP mehr.
Ist so wie Nudeln mit Tomatensoße. is lecker, mag jeder aber besteht halt aus Nudel mit Tomatensoße.
nimmst du statt Tomatensoße Sahne und Schinken ist es auch anders, aber immer noch Nudeln...
ähm okay ich verzettel mich irgendwie xD
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Diese "Schnell-mal-Anfangen-und-dann-wieder-aufgeben-Leute" spamen YouTube ganz schön zu.
Vor allem die Menschen, die Let's Plays als ernsthaftes und langfristiges Hobby betreiben, um damit anderen Menschen eine Freude zu machen, sind dann die Leidtragenden, weil das Hintergrundrauschen der "Kurzatmigen" zu laut ist.
Die, die es mit YouTube als Hobby ernstmeinen, sind nämlich oft die, die schon in anderen Bereichen Erfahrungen als Entertainer gesammelt haben, sei es, weil sie "nur" der Klassenclown waren, weil sie Trainer oder Ausbilder sind oder in der Laientheatergruppe gespielt haben.
Der Illusion des Hauptberufs "Let's Player" geben sich die wenigsten von ihnen hin. Sie halten sich vielleicht die Möglichkeit offen, aber das eigentlich Ziel ist es, die wenigen Zuschauer zu unterhalten, ihnen Freude zu bereiten und sie vom Alltag abzulenken. Immer mal wieder ein neuer Abonnent, einige tolle Kommentare und ein paar Likes sind Antrieb genug, um weiterzumachen.
Entertainment und Beständigkeit stehen bei Let's Plays nun einmal im Vordergrund und das unterschätzen viele, die damit anfangen, weil sie auf den schnellen Ruhm hoffen. Der Moderator macht das Let's Play, das Spiel ist zweitrangig.
Und die Verlässlichkeit muss da sein, damit sich die Zuschauer darauf einlassen können, den Moderator auf seine Reise durch das Spiel zu begleiten.
Es gibt nichts ätzenderes, als wenn ein Let's Play, das gut gestartet ist, nach wenigen oder noch schlimmer, nach vielen Folgen, einfach plötzlich endet, weil der Moderator keine Lust mehr hat.
Das sehen die "Kurzatmigen" aber nicht, sie werden in 90 Tagen der nächste Gronkh sein und deshalb müssen jetzt erstmal zehn Videos in den ersten drei Tagen auf YouTube hoch.
Die laden sie dann hoch, ohne sie je gesehen zu haben, weil sie sich selbst nicht zuhören können und hoffen dann auf den schnellen Durchbruch.
Der kommt nicht und der "nächste Gronkh" verliert das Interesse an seinem Kanal, weil das Verfassen einer Videobeschreibung ja viel zu anstrengend ist und er nach drei Wochen noch keine 100 Abonnenten hat. Eventuell probiert er noch ein bisschen Sub4Sub-Kommentare bei anderen etwas größeren Kanälen, aber dann ist irgendwann definitiv die Puste raus.
Das ist die Tomatensoße, eine Menge Tomatensoße mit nur ganz wenigen Nudeln...
Und irgendwo in dieser Suppe treiben die wirklich leckere "Gnocchi al Grogonzola" und überbackene "Pasta Mista" herum und werden nicht gefunden.
Möglich, dass dieser Kommentar von mir bitterböse wirkt.
Das ist er nicht, er überspitzt die Situation, verallgemeinert etwas und ist ein bisschen frech.
Wenn sich jemand ertappt oder auf den Schlips getreten fühlt, bitte ich um Entschuldigung, lade aber auch dazu ein, sich an die eigene Nase zu fassen und das eigene Tun auf YouTube kritisch zu hinterfragen.

Am Ende soll dieser Beitrag nur zeigen, warum es so schwierig ist, mit guten Let's Plays viele Zuschauer zu erreichen und warum es definitiv nicht peinlich, sondern sogar ein gutes Zeichen ist, wenn man beim Gegengucken der eigenen Videos über die Moderation und/oder sich selbst lachen muss. Und das ist ein Erlebnis, das wohl den meisten "kurzatmigen Morgengronkhs" für immer verwehrt bleiben wird.