Bei den Kanzlerkandidaten tue ich mich schwer, da ich alle 3 nicht für sonderlich geeignet halte. Aber sowas sagt sich auch schnell durch gelegentliche Eindrücke aus dem TV.
Merkel hielt 2005 auch kaum einer für fähig; inzwischen würden viele sogar eine fünfte Amtszeit begrüßen, auch außerhalb der Union.
Ich habe erstmal für Laschet gestimmt aufgrund seiner Parteizugehörigkeit. Würde mich aber nicht komplett überraschen, wenn er doch noch gegen Söder ausgetauscht wird.
Anfangs war ich noch optimistisch, dass die AfD frischen Wind in den Bundestag bringt und verkrustete Strukturen aufbricht, aber leider haben sie sich zu einem stupiden, nörgelnden Haufen entwickelt ohne Ausstrahlung und fast ausschließlich schimpfend auf nicht im Bundestag anwesende Flüchtlinge. Wie die CDU sich dann mit FDP-Kemmerich auf die Seite der Linken gestellt hat, kann ich aber auch nicht richtig finden. So bekomme ich den Eindruck, es ist völlig egal wen man wählt, am Ende koalieren ja doch alle miteinander wie in den Niederlanden oder Italien.
Aktuell tendiere ich tatsächlich am ehesten zur FDP, auch wenn der digitale Parteitag, was Mikrofon+Bildqualität angeht, eher einem Desaster gleicht. Jens Teutrine von den jungen Liberalen und andere neue Köpfe lassen die Partei endlich vielfältiger als immer nur Lindner erscheinen. Zudem positionieren sie sich als Einzige (außer AfD) klar gegen Grün, was sie schon 2017 bei den Koalitionsverhandlungen bewiesen haben. Grün wird zu oft runtergebrochen auf das eine Thema Klimaschutz. Aber diesmal wollen sie jede Diskussion über Verbote und Steuererhöhung vermeiden, durch welche sie bei den vergangenen Wahlen regelmäßig deutlich eingebüßt haben. Diesmal sieht es aber fast wirklich nach Grün-Rot-Rot aus.