Fragen zum Twitch-Affiliate-Status

  • Entweder ist bereits im Arbeitsvertrag geregelt wie das mit einem Nebenjob/Minijob läuft, oder man muss das explizit erfragen. Auf jeden Fall sollte man seinen Arbeitgeber darüber informieren, ansonsten kann man Probleme bekommen wenn der es über Umwege doch erfährt. Und wer ist so behämmert und riskiert seinen hoffentlich gut bezahlten Job wegen ein paar Donations aus nem Stream?
    Übrigens geht es nicht nur darum, ob die Arbeitsleistung nicht mehr erbracht (werden kann) wird, sondern auch darum, ob das was du machst zum Beispiel mit dem in Konflikt steht, was du bei deinem Arbeitgeber machst.
    Im schlimmsten Fall wirst du gekündigt, also hast du nur vier Möglichkeiten:


    • Mit deinem Arbeitgeber sprechen, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es oft ein ziemlich entspanntes und kurzes Gespräch ist, und dann bekommt man einen Wisch der Unterschrieben ist, dass der Nebenjob genehmigt wurde
    • Wie einige Trolle hier den vermeintlichen Helden spielen
    • Falls im Arbeitsvertrag ein Verbot steht, dies gerichtlich prüfen lassen
    • Den Nebenjob/Minijob nicht antreten

    All dies und noch viel mehr kann dir ein Fachanwalt für Arbeitsrecht beantworten, sofern du nicht einfach den Weg des geringsten Widerstandes gehen möchtest und einfach kurz bei deinem Chef anrufst und nett fragst.


    Steuerfreibeträge gibt es, bedenke aber das du ab dem ersten Cent den du verdienst, nicht bekommst im Sinne von ihn auf dem Konto haben, dies entsprechend melden musst und in den meisten fällen auch zumindest ein Kleinunternehmen nötig sein wird. So oder so: Klär das mit deinem Arbeitgeber, sagt der ok, ruf bei deinem Finanzamt an, sag denen was du vor hast und lass dir sagen, was die dann von dir möchten. Wenns gut läuft, ist alles an einem Nachmittag geklärt. Als ich noch Angestellter war habe ich mich nebenberuflich selbstständig gemacht, hat mich zwei Telefonate und einen Gang zur Gemeinde sowie 20 Euro gekostet.

    Einmal editiert, zuletzt von Foxhunter () aus folgendem Grund: Etwas missverständliche Formulierung beim Verdienst geändert.

  • 1) Steuer... Da gibt es doch Freibeträge, oder?
    2) Arbeitgeber... Muss ich dem das melden? Gilt es als Nebenjob oder wie wenn man mal Klaviervorspiele gibt als kleine Spende fürs Hobby?


    Ruf einfach das Finanzamt bei dir an, den weg zum Steuerberater würde ich A nicht machen, weil der Aufwand mit dafür zu groß wäre und B das kosten anfallen "Auch bei GUTEN" Steuerberater. Man bekommt meist eine kostenlose Beratung bei einem Steuerberater wenn er auch Interesse oder relevant wäre für eine zusammenarbeit und nicht einfach sich Infos abholt und geht.


    Wenn das Finanzamt kein bock hat dann kannst du auch zur Handelskammer in deinem Bezirk. Bei mir ist es die IHK die helfen dir auch bei Steuerlichen Fragen und auch Vertraglich wie es abläuft.


  • Zu 1) Wenn Du über dem sog. Steuerfreibetrag liegst, das müssten so ungefähr 9.000 Euro in 2018 sein, aber da sicherst Du Dich lieber nochmal anderweiteig ab, musst Du alles was darüber liegt versteuern.


    Die Crux: Das bezieht sich nicht auf Deine Einnahmen auf Youtube oder Twitch, sondern auf ALLE Einnahmen. Sprich: Hast du einen Job und verdienst damit mehr als den Steuerfreibetrag - das wäre ja zu hoffen - musst Du jeden Euro darüber auch in der Steuererklärung angeben.


    Da Du als Affiliate auch das US-Steuerformular ausfüllen musst, wäre da auch dringend zu anzuraten. Solange man nicht Hoeneß ist und weniger als 30 Millionen hinterzieht, gehen sie einem auch gerne mal an den Kragen.


    Darüberhinaus wechselst Du - ich nehme einfach mal einen normalen Angestelltenstatus an - von der freiwilligen Steuererklärung die Du machen KANNST aber nicht MUSST und die Du rückwirkend auch für 4 Jahre machen könntest, zur Pflichtveranlagung, d.h. Du MUSST dann auch eine Steuererklärung jährlich abgeben (und ab nächstem Jahr werden Fristüberschreitungen da richtig teuer). Wobei ich da keine Idee hab ob es da an irgendwelchen Betragsgrenzen hängt, aber ich denke mal nicht, da es hier um eine selbständige Arbeit geht die Du nebenbei ausführst. Das ist ja kein 400 Euro Job (auch wenn mitunter weniger als 400 zusammen kommt, da geht's ja nicht um den Betrag an sich).


    Ich weise darauf hin dass ich kein Steuerberater bin und verbindliche Aussagen weder treffen kann noch darf.


    PS: Sog. "Spenden" sind natürlich keine Spenden da Du kein gemmeinnütziger Verein bist, sondern ebenfalls vollständig als Einnahmen zu werten.


    PPS: Ist aber nichts, was man nicht mit einem 30 Euro Steuerprogramm handeln kann. Macht aber Arbeit und bringt Schweiß auf die Stirn :)

  • Nanuki: Das ist interessant! Kannst du dann das Ergebnis des Gesprächs mitteilen? Wäre super! :3
    Luzi: Öffentlicher Dienst. Da muss man jede Nebentätigkeit melden, daher die Frage, ob das als Nebentätigkeit gilt. ^^

    @Schnabeldelfin da hier offenbar genug Experten rumlaufen, werde ich mich hier nicht weiter zu äußern. Du darfst mir bei Interesse aber gerne nochmal Privat schreiben.



    Mein Gott Leute, hier werden sachliche Fragen gestellt. Hier möchte keiner Meinungen oder Vermutungen hören. Wie kann man denn teils die Aussagen einiger Teilnehmer dermaßen unbegründet in Frage stellen?
    Fakt ist, dass du im öfftl Dienst deine Nebentätigkeit anzumelden hast. ENDE (Quelle: Ich bin selber im öfftl. Dienst und kenne mich arbeitsrechtlichen top aus)
    Wieso will der Arbeitgeber das wissen? Hat @W00tkaeppibereits erklärt. Darüber hinaus, nimmst du je nach Arbeitsstelle, diverse hoheitliche Aufgaben wahr. Entsprechend bist du zu Gewisser Neutralität verpflichtet. Hier geht es darum, was für einen Content du auf deinem Kanal betreibst.


    Aktuell ist es für dich noch ein Hobby und kein Nebenberuf. Den Rest musst du jetzt selbst daraus schließen.


    Ende vom Lied

  • Mag sein, trotzdem hat es meinem Arbeitgeber nicht zu interessieren was ich mache, und darum würde ich es auch nicht preisgeben.

    Wenn im Arbeitsvertrag steht, dass du kein Konkurrenzunternehmen gründen darfst und du es trotzdem machst, wirste halt fristlos gekündigt und hast im schlimmsten Fall noch ne Klage am Hals. So ist das eben. Musst du mit klarkommen, auch wenn’s dir nicht passt. Im Zweifelsfall kurz abklären und gut ist. In den meisten Fällen wird es hier wahrscheinlich eh keine Probleme geben. Selbst wenn man in der Spielebranche arbeitet, ist das meist kein Problem. Bringt ja alles Reichweite und wenn man sich nicht grad wie der letzte Hannes verhält, kann das sogar förderlich sein. Wie zum Beispiel bei Lena und dm, die sogar eine medienwirksame Recruiting-Kampagne gestartet haben.

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