In welcher meiner Sprachen soll ich Let's Playen?

  • Hallo,


    da ich ja plane Let's Plays zu starten hab ich vorher über alles gut informiert. Eines bereites mir aber noch Kopfzerbrechen: Soll ich Deutsch oder Englisch sprechen.


    Dazu sei gesagt das Englisch ebenso meine MUTTERSPRACHE ist, wie Deutsch. Meine Großeltern waren Amerikaner.


    Hätte ich wirkliche Vorteile? Ich denke mal Reichweite, oder gibt sich das nicht viel?


    Was man vielleicht noch bedenken sollte, wie sieht das mit der deutschen YT Community aus wenn man Englisch spricht? Bleibt man dann Außenseiter?


    Es ist nämlich so das ich keine familiären oder freundschaftlichen Verbindungen in die USA hab, ich war einmal als Baby da woran ich mich nichtmal erinnern kann. Also ich kenn da niemanden und hab mit dem Land nix am Hut außer das ich ein durch meine Großeltern mehr kulturellen Einblick hab.
    ?
    Bin unsicher wo ich mehr mein Augenmerk legen sollte um die Entscheidung abzuwägen? Was sagt ihr so dazu? Bin auf eure Sicht der Dinge gespannt!

  • Was fühlt sich für dich flüssiger an? Wo kennst du die meisten Ausdrücke? Wie würdest du mit Freunden reden? Und zu guter Letzt: Wieso solltest du dich einschränken? ;) Probier doch beides mal aus, es gibt auch erfolgreiche doppelsprachige Kanäle.

  • Auf Englisch hast natürlich einen viel breiteren Markt und kannst auch für Suchmaschinenoptimierung besser diverse Keyword-Tools nutzen. auf der anderen Seite hast du aber auch mehr Konkurrenz, als bei auf den deutschen Markt ausgerichteten Suchbegriffen.


    Ich würd dir wie @Julien dazu raten, die Sprache zu nehmen, in der du dich noch ein Stückchen wohler fühlst. Immerhin soll ein Let's Play ja am besten frei von der Leber weg kommen. Und da ists manchmal etwas die Sprache in der man denkt.
    Ein Stückchen kommt es aber auch darauf an, was für Spiele du spielst. im kompetitiven Bereich ist englisch glaube ich ein bisschen salonfähiger (vor allem wenn man turniere spielt und streamt). Und solltest du zusammen mit anderen spielen, würd ichs von der gemeinsamen Sprache abhängig machen.

  • finde beides sehr interessant. Ich persönlich schaue mir auch Let´s Plays mit beiden Sprachen an.



    Zitat von @julien

    Probier doch beides mal aus, es gibt auch erfolgreiche doppelsprachige Kanäle.

    So sehe ich das ganze auch :)

  • Also KENNEN tue ich natürlich beide Sprachen. Ich würde sagen das ich in Englisch freiher reden kann, in Deutsch bin ich doch einen Zacken schüchterner. Woran das liegt kann ich nicht genau sagen, an reiner Sprachkenntnis zumindest mangelt es in keiner der beiden Sprachen.


    Was ich aber noch vergessen habe: Ich hab in Deutsch einen STARKEN schwäbischen Akzent. Ich hab in den letzten Jahren nicht durchgehend im Schwabenland gewohnt sondern auch im Raum NRW und Meck-Pomm und das Feedback der Menschen darauf war sehr verschiedenen - die einen waren richtig abgeneigt, andere wiederrum fanden mich nach eigener Aussage grade deswegen intressant.


    Zweisprachig stell ich mir bei Let's Plays ehrlich gesagt etwas schwierig vor. Mann muss alles doppelt machen (wobei das noch das kleinste Übel ist), und vieles was man sagt kommt ja auch vom Überraschungseffekt her und dann ist der bei der Sprache die man als zweites aufnimmt nicht mehr so da. Im Wechsel Spiele mal auf Deutsch und Englisch könnte ich mir vorstellen das Zuschauer das ärgerlich finden könnten. Dann wären da noch Untertitel aber... ließt die überhaupt jemand?


    Mit meinen jetzigen Freunden würde ich warscheinlich nicht zusammenspielen, weil das alle keine Gamer sind. Daher hatte ich auch im Blick ob es Sinn machen würde die Deutsche YT Community bei der Entscheidung ins Auge zu fassen. Ich hab da noch so gar keine Ahnung von und weiß daher nicht so, ob das üblich ist sich über kurz oder lang mit Leuten zusammen zutun, oder ob da jeder mehr sein eigenes Süppchen kocht.

  • Na ja, du könntest insofern zweigleisig fahren, indem du vielleicht ein Spiel auf Deutsch spielst, ein anderes dafür allerdings in Englisch.


    Zum Thema Dialekt: Ich glaube, da kann man es niemanden so schnell recht machen. Ich komme aus dem Ruhrpott und obwohl ich nicht "dat" und "wat" nutze, hört man mir das zum Teil mal mehr, mal weniger stark an. Dann wohne ich auch noch seit 7 Jahren im bayerischen Exil und hau zum Pöttisch auch noch ein "Ja mei" raus. Wichtiger als den Dialekt, finde ich eine insgesamt angenehme Stimmfarbe, eine klare Aussprache und eine gewisse Lebendigkeit.


    Mein Vater hat erst mit 18 deutsch gelernt und mir mal gesagt: Die Muttersprache, ist die Sprache in der man träumt. Da würde mich ja interessieren, wie es bei dir aussieht?


    Falls Du Dich entscheiden möchtest, nur eine Sprache auszuwählen, würde an Deiner Stelle meine Entscheidung darauf fallen, in welcher Sprache ich tatsächlich verankert bin. Das heißt, welche Sprache nutzt Du auch in deiner Freizeit am meisten, in welcher Sprache und in welchen Netzwerken willst Du Deine Community heraus aufbauen usw.

  • Intressant, träume in der Tat mehr in Englisch als in Deutsch. Dabei war die einzige Verbindung immer meine Großeltern, wobei wir immerhin 7 Jahre alle unter einem Dach gelebt haben. Wurde damals so entschieden das beide nur Englisch mit mir reden, damit ich das halt zweisprachig aufwachse.


    Könnte ein schwäbischer Akzent auch evtl. auf Intresse stoßen oder juckt das die meisten eher nicht?

  • Könnte ein schwäbischer Akzent auch evtl. auf Intresse stoßen oder juckt das die meisten eher nicht?

    Ausgefallendes kann gut sein, da es persönlichkeit einbringt.


    Letztendlich egal wie du dich entscheidest. Du solltest bei einem bleiben eigentlich - Umhopsen ist eher mist. Da sich so keine Gruppe hält. Das bedeutet aber auch, dass die Spiele in der entsprechenden Sprache sein sollten.


    Würde ne Liste machen: Wichtig ist vorallem Wordiversität und eleganz - Kansntdu in Englisch auch schnell auf andere Begriff umswitchen wenn dir mal ein bestimmtes Wort nicht einfällt? Oder ein neues aus dem Hut zaubern als ersatzt? Wo fühlst du dich sicherer?


    Englisch ist natürlich von daher auch gut, dass der Markt größer ist. Bedeutet auch kleinere Spiele können größeren Anklang finden - und Leichte Werbung ist nicht so verpöhnt.


    Das nächste, falls du nen bissl Social Media machst - Auch dass sollte dann in Englisch laufen.


    oder du machst es doppelsprachig, da könnte man sicher auch interessanten Kontent produzieren :)

  • Umhopsen ist eher mist. Da sich so keine Gruppe hält.

    Deswegen will ich mir da vorher im Klaren drüber sein. Ich geh da zwar mehr mit Spass an die Sache, aber man weiß ja nie wie gut das ganze werden kann und dann sollte das schon so sein das man das lange und intensiv so betreiben mag.

    Auf Latein bitte, gibt es viel zu wenig auf YouTube :( du würdest ne Lücke füllen :)

    Hihihi, und wer abboniert mich dann? Mein ehemaliger Lateinlehrer oder gleich der Papst? :D

  • Hihihi, und wer abboniert mich dann? Mein ehemaliger Lateinlehrer oder gleich der Papst? :D

    "Pontifex LP" klingt für mich nach Potential xD


    Aber mal Spaß bei Seite: Zwar kann dir englische Sprache mehr Möglichkeiten zur Werbung bieten, aber ich würde das einfach nach persönlichem Wohlbefinden machen. Allerdings kann ich mit nur einer Muttersprache nicht nachvollziehen in wie fern sich die Sprachen für einen unterscheiden. Aber so eine leichte Tendenz wirst du ja im Kopf sicherlich haben.
    Ansonsten beides mal ausprobieren und dann bei dem hängen bleiben, bei dem es sich "besser anfühlt".


    Die Diskussionen hier im Forum sind natürlich meist mit Bezug auf deutsche Kanäle, die ganz andere Zuschauerschaft oder auch Probleme haben, als es für englischsprachige Kanäle der Fall ist (wobei ich trotzdem immer wieder gerne ins LetsPlay-reddit reinschau, was dort so geschrieben wird)

  • Na ja, du könntest insofern zweigleisig fahren, indem du vielleicht ein Spiel auf Deutsch spielst, ein anderes dafür allerdings in Englisch.

    Den Gedanken mag ich auch. Vielleicht gibt es ja auch Spiele, die sich von deinem Gefühl her eher für ein LP auf englisch/deutsch anbieten. Ich meine, wenn du schon zweisprachig aufgewachsen bist, könntest du das doch sogar zu einem kleinen Markenzeichen machen. Damit meine ich, dass du darüber reden kannst, wie es dazu gekommen ist, dass du LPs mal auf deutsch und mal auf englisch machst usw...ich fände das einen sehr interessanten Ansatz.

  • Es gibt ja doch einige Spiele nur mit englischem Text oder englischer Vertonung - warum spielst Du nicht solche Games auf Englisch, und Games, die es auch auf Deutsch vertont/verschriftlicht gibt, dann auf Deutsch? Je nach Spiel versuche ich mich immer an einer Übersetzung aus dem Englischen, das bläht aber natürlich auch die Spielzeit relativ weit auf und ich kenne nicht jedes Wort :D dann muss ich sinngemäß übersetzen und es wird ein bisschen haarig ...^^

  • Also ich würde auch eher zu englisch tendieren, als zu deutsch. Vorallem wenn du dich sicher fühlst.


    Warum? Ganz klar die Reichweite.


    Wenn ich jetzt von mir als Zuschauerin spreche: Ich schaue auf Twitch und auf Youtube meistens auf englisch, statt auf deutsch.


    (leider traue ich mir nicht zu, auf englisch zu letsplayen, daher sag ich hier ganz klar: wenn du das nutzen kannst, dann mach das auch :thumbsup: )

  • Servus alle zusammen! Ich stehe seit jeher vor einem ähnlichen Problem, ich bin nämlich Österreicher mit recht starkem Mundart-Dialekt, und ich hasse es, Hochdeutsch zu reden, das liegt mir einfach nicht und ich fühle mich extrem unwohl dabei. Ich hab über die letzten Jahre schon öfters Lets Plays im Dialekt gemacht, aber die sind bisher alle Reichweitemäßig verpufft, weil das Dialektpublikum sehr klein bzw nicht vorhanden ist, und der deutschsprachige Lets Play "Markt" sowieso völlig übersättigt ist (zumindest ist das meine Erklärung dafür).


    Ich hab also diesen Frühling angefangen, auf Englisch zu Lets Playen, in der Hoffnung, meine Reichweite auf den globalen "Markt" auszudehnen. Meine Englischkenntnisse sind jetzt nicht perfekt, aber ich kann halbwegs ausdrücken, was ich sagen will. Ich hab halt versucht, mein Dialekt als Alleinstellungsmerkmal im Englischen zu verkaufen, aber ich kann noch nicht sagen, ob der Plan aufgeht.


    In letzter Zeit, vor allem seit ich mit dem Twitch Streamen angefangen habe, ertappe ich mich aber öfters dabei, dass ich gerne wieder mal im Dialekt Lets Playen würde. Da kann ich mich halt sprachlich viel mehr austoben.


    An einen zweisprachigen Kanal hab ich bisher aber noch gar nie gedacht. Für mich war "Ein Kanal = Eine Sprache" die Devise. Hmm.

  • Youtube gibt einen ja die Möglichkeit, seinen Kanal für Besucher schick zu ordnen. Man kann ja einen Bereich schaffen mit Playlists zu einem bestimmten Thema, zum Beispiel Let's Plays "Mit Dialekt und Herz" oder einem anderen schicken Projekttitel geben. Genauso kann man das auch mit Englisch halten.


    Ich persönlich denke schon, dass man auch zweigleisig fahren kann.
    Das liegt vermutlich daran, dass ich auch relativ neu bin bei dem Hobby bin und ich mir nicht so viele Gedanken über Vermarktung, Reichweite etc. mache. Was momentan für mich zählt - vermutlich eben auch, weil ich noch so klitze klein bin - ist, dass es Spaß macht, ich mich frei austoben kann und einfach herumexperimentieren kann. Es ist doch doof, wenn ich aufgrund von rationalen Entscheidungen, wie ich meinen Kanal weiterbringen könnte, einschränken lasse, mich persönlich nicht entfalten und meine kreative Seite nicht ganz ausleben kann. Muss man denn rationale Entscheidungen wirklich immer über alles stellen? Warum nicht einfach mal aus seinen Schatten treten und den Sprung ins kalte Wasser wagen?! Einfach mal machen.

  • Mit der "einfach mal machen" Strategie hab ich letztes Jahr auch auf YouTube angefangen, aber da gelangt man halt recht schnell an die Grenzen, die einem das Medium YouTube auferlegt. Da kann einem das Videomachen noch so viel Spaß machen, wenn man absolut keinen Veränderung der Zugriffszahlen und Abos bemerkt, dann fängts irgendwann an zu frustrieren. Zumindest gehts mir so.


    Mein größtes Learning des letzten YouTube Jahres, zumindest für kleine, nicht berühmte YouTuber:
    Die Leute erwarten, dass ein Kanal monothematisch ist. Ein großes Thema, ein roter Faden pro Kanal. Wenn man Themenmischmasch betreibt, dann verliert man mehr Leute, als man durch die Vielfalt gewinnt. Die Leute abonnieren und kommen auf den Kanal genau wegen einem Thema, das ihnen gefällt. Sobald da plötzlich andere Themen in ihren Neuigkeiten auftauchen, de-abonnieren sie und kommen nie wieder. Wie gesagt, das gilt für kleine YouTuber. Bei den großen Celebrities kommen die Leute wegen der Person, nicht wegen den Videos. Die haben sozusagen Narrenfreiheit.


    ...und wegen diesem Learning hab ich etwas Angst vor mehrsprachigen Videos. Wenn die Leute, die wegen meinen englischen Videos hier sind, plötzlich Deutsch-Österreichische Dialekt Videos serviert kriegen, sind sie vermutlich gleich wieder weg, weil das nicht ist, weshalb sie ursprünglich gekommen sind.


    Was sagt ihr dazu? Ähnliche Erfahrungen gemacht oder rede ich mir da etwas ein? :)

  • Okay, dann beobachte ich das bei mir mal das Ganze das nächste Jahr hindurch. Wie gesagt, bin nur sehr kurz dabei bisher.
    Ich gestehe, ich hab einen absoluten Widerwillen, mir meine Spiele vorschreiben zu lassen. Das hieße ja, ich dürfte ja NUR Sims zocken - welch eine Schande! Natürlich spiele ich das gerne, aber eben auch vieles anderes. Und ich möchte auch gerne mal ein Horrorspiel bringen, gerne mit Facecam. Mir ist klar, dass andere LPs im Vergleich zu meinem SIms LP wenig geklickt werden - aber na und?

  • Zur Klarstellung: Ich hab von YouTube generell gesprochen, ich betreibe ja auch noch einen anderen nicht-Games Kanal, mit Vlogs etc. Wie sich das ganze auf "klassische" Lets Plays auswirkt, kann ich auch (noch?) nicht sagen.


    Bin ja selber noch am Lernen und fühle mich nach 7 Monaten regelmäßigen Lets Playens immer noch wie der größte Grünschnabel, obwohl ich doch recht viel Zeit in Vorbereitung,Technik, Recherche und Ausführung stecke.

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