Lavalier-Mikrofon für Let´s Play Aufnahmen

  • Hallo Community,


    ich denke der Titel sagt schon fast alles:
    Was haltet ihr von Lavalier-Mikrofonen für Let´s Play Aufnahmen?
    Geht das technisch überhaupt? Wenn ja, warum machen es so wenige? Denn es gibt ja schon ein paar Vorteile, oder?
    Man braucht kaum Platz wie bei einem Tisch- oder Standmikrofon (mit oder ohne Arm). Die Qualität überzeugt mich in den meisten Vlogs extrem.


    Haut mal eure Meinung raus :)


    LG Pommesgeneral

  • Definitiv auch eine Möglichkeit. Es geht absolut und technisch spricht erstmal nichts dagegen. Trotzdem gibt es ein paar Unterschiede zur üblichen Mikrofonierung:
    - du hast es mit dem typischen "Moderatoren-Sound" schwieriger
    - klingst allgemein weniger direkt
    - Lavalier-Mikros sind omnidirektional und nehmen einen nicht unbedeutenden Raumanteil mit auf
    - du bist anfälliger für Bewegungsgeräusche (wenn ds Mikro an deinen Klamotten rumschubbert)


    Das soll jetzt nicht abschrecken. Du kannst effektiv trotzdem den üblichen Klang hinbekommen, wie du ihn aus den Vlogs kennst, solltest nur eben die Eigenschaften im Hinterkopf behalten.
    Eine Alternative wären übrigens kleinere Richtmikros bzw. Kleinmembraner mit Hypernierencharakteristik, die du außerhalb der Kamera beispielsweise oberhalb deines Monitors montierst und auf dich richtest. So gesehen vergleichbar mit den Vlog-Varianten mit externem VideoMic.

  • Geht das technisch überhaupt?


    Ja, absolut.



    Wenn ja, warum machen es so wenige?


    Weil die Technik wohl einfach zu "professionell" für die meisten Leute ist. Lavaliere kennt man halt eher von TV und Film, da denkt sich der typische YouTuber nicht direkt, dass man das auch für das Hobby einsetzen könnte. Zudem werden gute Lavaliere gerne ziemlich teuer, da sind Standardsachen wie USB-Großmembraner deutlich billiger.



    Denn es gibt ja schon ein paar Vorteile, oder?


    Welche Vorteile genau wären denn für dich interessant? Die Bewegungsfreiheit wäre in meinen Augen der einzig riesige Vorteil, ansonsten finde ich die Lösung eher qualitativ minderwertig. :/

  • Sehe es ähnlich wie @Julien. Je nach Projekt sicher sinnvoll, aber dann qualitativ auch etwas schlechter. Die Mikros, die man aus dem TV kennt, kann man sich in der Regel wohl kaum leisten. Für mich sind Großmembranmikros im LP-Bereich einfach gesetzt. Für einen VLOG ist ein Lavaliermic aber sicherlich eine guter Option, um den Klang aufzuwerten. Interne Mikrofone klingen in 98 % aller Fälle einfach schlecht. Da nutzt dann auch die 4K-Auflösung des Recorders nichts. ;)

  • Lavalier-Mikrofone kann man theoretisch unsichtbar und zugleich relativ mundnah einsetzen. Wenn man drahtlos arbeitet (leider kostspielig), hat man außerdem absolute Bewegungsfreiheit, ohne dass sich der Ton verändert.


    Als Nachteile könnte man die schlechtere Ausbeute bei der Preisleistung und die dürftige Auswahl benennen.
    Solch winzige Kapseln sind bei gleichbleibendem qualitativen Anspruch etwas aufwendiger zu fertigen. Sie liefern weniger Pegel und rauschen stärker, was gerade die Einsteigermikros schnell an ihre Grenzen bringt.
    Bei den Klinken-Varianten findet man fast nur Müll. Bei XLR sieht es schon etwas besser aus. Die meisten Lavalier sind allerdings auf den drahtlosen Einsatz ausgelegt und kommen daher oft mit herstellerspezifischen Schnittstellen für die jeweiligen Sender-/Empfängersysteme.


    Bei Klinke kenne ich eine Ausnahme, die trotz sehr geringem Preis sehr gut klingen kann:



    Man sollte bei 3,5mm Klinke allerdings immer berücksichtigen, dass es keine etablierte Schnittstelle im professionellen Recording darstellt. Die Standards bei den Mikrofoneingängen kompatibler Soundkarten liegen gegenüber XLR mit seinen 48V Phantomspeisung deutlich geringer, weshalb man leider sehr häufig mit einem verwaschenen Klangbild mit zu wenig Gain und zu viel Rauschen zu kämpfen hat.
    Soll alles nicht heißen, dass man damit keine soliden Aufnahmen machen kann. Aber das Fehlerpotenzial ist aufgrund der technischen Unzulänglichkeiten nunmal deutlich höher. Um etwas Trial and Error kommt man da nicht herum.


    Mit einem XLR-Interface hingegen ist man da (was die Technik anbelangt) eigentlich direkt auf der sicheren Seite.
    Da bliebe dann nur die Schwierigkeit, ein passendes Mikrofon zu finden, welches ausreichend Klangpotenzial liefert und dafür nicht all zu viel kostet.


    - Lavalier-Mikros sind omnidirektional und nehmen einen nicht unbedeutenden Raumanteil mit auf

    Nicht zwangsweise, es gibt auch einige mit Niere.
    Die Auswahl ist bei XLR wie zu erwarten allerdings recht überschaubar.


    Kugeln nehmen zwar mehr Raum mit auf. Dafür verzeiehen sie allderings auch mehr bei der Ausrichtung.

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