Das behaupte ich auch gar nicht, es erfordert halt nur meistens eine starke Nachbearbeitung, die dem Laien, der gerade mal nebenher ein LP aufnehmen will, deutlich zu übertrieben ist.
Ach, komm - dass man eine klare Sprachqualität bei dynamischen Mikrofonen nur mit Nachbearbeitungen (oder gar "starker Nachbearbeitung") hinbekommen würde, ist doch ausgemachter Unsinn. Die meisten klingen komplett ohne Nachbearbeitung einwandfrei - zumal für Let's Plays mit untergemischter Spiele-Mucke und Krachbumm.
In solchen Fällen ist dann ein Kondensator oftmals wohlklingender für mich, und die Raumhall-Probleme finde ich auch selten so schlimm, dass sie mich mehr stören als ein schlechter Klang.
"Schlechter Klang". Da bleibt mir ehrlich gesagt nur noch der
.
Wie viele Threads hatten wir hier schon mit Leuten, die Probleme mit ihren Kondensator-Mikros und Umgebungsgeräuschen haben? Eine ganze Menge. Woran ich mich allerdings nicht erinnern kann ist, dass sich hier ständig Leute über den "muffigen" Sound von dynamischen Mikros beschweren würden.
Die hohe Empfindlichkeit der Kondensatoren ist halt Vor- und Nachteil zu gleich. Man bekommt mehr Räumlichkeit, aber damit auch mehr Raumhall. Man bekommt mehr Nuancen und Details, aber dafür auch mehr Störgeräusche aus der Umgebung. Bei den dynamischen ist es genau umgekehrt, aber das macht den klang nicht "muffig" sondern allenfalls etwas weniger detailliert.
Ich finde eher, die Beispiele beweisen eindeutig, was für Profis die Thomann-Leute sind. Da der Otto-Normal-LetsPlayer aber alles andere als ein Profi ist, ist dort der Unterschied deutlich stärker.
Der Unterschied ist eher kleiner, weil das gesprochenen Wort noch mal geringere Ansprüche an das Mikro stellt als Gesang.
Ebenso sollte man beachten, dass viele Einsteiger auch mit dynamischen Mikrofonen böse Probleme haben. Viel zu leise weil Gain nicht ausreicht? Dumpfer Klang weil kein EQ-Wissen? Stark schwankender Pegel weil zu viel Bewegung? Es nimmt sich beides nicht viel.
Pffft, Steinberg UR12 für €89, Scarlett Solo für €99 oder selbst das U-Phoria UMC22 für €39 haben mehr als genug Gain für den Heimgebrauch und 99% der dynamischen Mikros. Selbst für ein SM7B reicht das, wenn auch eher knapp.
Und Dein ständiges überzogenes Rumreiten auf dem angeblich ach-so-dumpfen Klang der dynamischen Mikros klingt für mich mittlerweile eher so, als wolltest Du Dich selbst durch ständige gebetsmühlenartige Wiederholung von Deinen eigenen Vorurteilen überzeugen.
Ich empfehle ihm ein bisschen Nachbearbeitung und Raumhalldämmung, das dürfte seine Probleme ebenso deutlich verringern. Wofür er sich letztendlich entscheiden will, ist ja ihm überlassen.
Ich finde es lustig, wie Du auf der einen Seite behauptest, dass die Einsteiger mit einem EQ nicht zurecht kämen, aber meinst, dass dies auf Gates oder Expander nicht zutreffen würde. Ich würde mal sagen, so ein Gate oder Expander kann sehr schnell problematisch werden, insbesonderen wenn die Störgeräusche so laut sind, wie hier bei den Beispielaufnahmen des OP.
Sowas mit einem Gate oder Expander weg zu bekommen ist schon verdammt kritisch, weil das man damit ganz schnell auch Atemgeräusche in Hackepeter verwandelt und das klingt dann RICHTIG scheisse. Gates/Expander sind schön und gut für leises Hintergrundrauschen und ähnliches, aber Mausklicks und Tastaturklackern ist mit Kondensator-Mikros oftmals zu laut, als dass man das noch mit einem Gate vernünftig bekämpfen könnte. Das korrekte Einpegeln von Gates und Expandern ist in solchen Fällen nämlich alles andere als einfach, lässt sich oftmals nicht von einer auf die nächste Recording Session übertragen und man muss dann schon sicherheitshalber den gesamten Track abhören.
Und ja, ich spreche hier aus eigener leidlicher Erfahrung.